Er kennt den Krieg aus eigener Erfahrung

Emotionales TV-Interview von Bayern-Boss Hasan Salihamidžić

Tom Weller
Hasan Salihamidzic kennt den Krieg aus eigener Erfahrung.
deutsche presse agentur

Hasan Salihamidžić ist fassungslos. Mitten in Europa tobt Krieg. Der Sportvorstand des FC Bayern hat selbst erlebt, wie es sich anfühlt, wenn die Bomben fliegen. In einem Interview mit Sky wird er nun extrem emotional und fühlt sich an seine eigene Geschichte erinnert.

"Ich hoffe, dass das ganz schnell aufhört"

Hasan Salihamidžić kennt den Krieg. Er war mittendrin. 1992 war Hasan Salihamidžić von seinem Geburtsort Jablanica im damaligen Jugoslawien und heutigen Bosnien und Herzegowina nach Hamburg geflüchtet, um der Barbarei des Balkan-Kriegs zu entkommen. "Es waren furchtbare Zeiten. Jablanica wurde bombardiert. Ein Blindgänger schlug genau bei uns im Flur ein. Gott sei Dank haben bei uns alle überlebt", erzählte er im November im "DFL-Magazin".

Und nur wenige Monate später muss er wieder über den Krieg sprechen. Der Sportvorstand des FC Bayern fühlt sich durch die russische Invasion in die Ukraine schmerzlich an die eigene Vergangenheit erinnert. Vor dem Spiel der Münchner in der Fußball-Bundesliga bei Eintracht Frankfurt wird der 45-Jährige extrem emotional. "Ich kann einfach nicht glauben, dass wir in dieser Zeit einen Angriffskrieg mitten in Europa haben", sagte der aufgewühlte Salihamidžić. "Ich bin schockiert - wie alle von uns - und ich hoffe, dass das ganz schnell aufhört.“

Der Bosnier gibt in dem Gespräch bei Sky Einblicke in seine Gefühlslage. "Dass ich diese Zeit erlebt habe, das ist die schlimmste Zeit, die man erleben kann. Meine Familie war da unten. Die Sorgen, die man sich macht, sind unvorstellbar." Salihamidzic war damals 15 Jahre alt. (tno)