"Ich kann sehr gut mit Leuten umgehen und helfen"
Handicap - na und?!: Christian ist unentbehrlich auf diesem inklusiven Campingplatz!
Inklusion in der Schule, im Kindergarten – aber was ist mit dem Arbeitsleben? 2021 waren in Hessen rund 12.000 Menschen mit Behinderung arbeitslos – viele davon schon über lange Zeit. Auf diesem Campingplatz in Kassel ist das kein Thema: Wie hier Menschen mit Behinderung eingebunden werden und was auch die Urlauber davon haben – im Video!
Der inklusive Campingplatz ist ein exclusives Beispiel!
Ob am Empfang, im Kiosk oder bei Gartenarbeiten – eine Behinderung ist hier kein Handicap: Der 33-jährige Christian bestätigt seinen Erfolg und schwärmt vom seiner Arbeit auf dem Campingplatz in Kassel: „Weil man die frische Luft hat und Bewegung. Und den Umgang mit Leuten. Ich kann sehr gut mit Leuten umgehen und helfen.“
Bürgermeisterin Ilona Friedrich bestärkt Christian und seine Kollegen mit Handicap: „Sie gehören zu unserer Gesellschaft und außerdem ist es auch vorgeschrieben. Unternehmen ab 20 Beschäftigte müssen auch fünf Prozent ihrer Belegschaft Schwerbehinderte einstellen – und von daher ist es eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir sind alle aufgefordert, uns darum zu kümmern.“
Mehr als eine Werkstätte: Ein Job, der Spaß macht
Der Campingplatz ist ein Vorbild für die gelebte Inklusion im Berufsleben. Diakonie und die Stadt Kassel fördern das Projekt. 2020 erhielt das Team des Campingplatzes sogar den Preis „exzellent:arbeit“ der Bundesarbeitsgemeinschaft Werkstätten für behinderte Menschen (BAG WfbM). „Innovative Werkstätten“ würden damit ausgezeichnet, so heißt es auf der Website der Diakonie. Doch dieser Platz ist eben noch viel mehr als eine „Werkstätte“ – er ist sozusagen eine „Wirkstätte“ für Menschen mit Behinderung.
Und Christian ist dankbar, dass er jetzt keine Autoteile mehr einbauen muss, sondern den Kontakt zu anderen Menschen ausleben kann. Das zu arbeiten, was einem Spaß macht – das ist ein Recht für jeden Menschen! (oni/gmö)