Anreiz für Bewerber

Pflegedienstleister lockt neue Angestellte mit Gratis-Tattoo

Das Tätigkeitsfeld der Pflege wird immer umfangreicher, die Bewerber hingegen bleiben aus. Laut Bundesministerium bleibt eine Stelle für eine/n examinierte/n Altenpfleger/in 171 Tage unbesetzt. Als wäre der Fachkräftemangel in Deutschland nicht schon präsent genug, so zeigt sich der Mangel in der aktuellen Pandemie noch einmal besonders stark. Ein Pflegedienstleister aus dem hessischen Hammersbach hat sich nun etwas besonderes einfallen lassen: Er lockt neue Fachkräfte mit gesponserten Tattoos – klingt verrückt, funktioniert aber! Wie das abläuft, sehen Sie im Videobeitrag.

Düstere Zukunftsprognosen für die Pflege

18.01.2021, Sachsen, Dresden: Ein Intensivpfleger ist auf der Covid-19 Intensivstation (ITS) im Städtischen Klinikum Dresden mit der Versorgung von Corona-Patienten beschäftigt. Am Vormittag besuchte der sächsische Ministerpräsident das Klinikum um einen Austausch mit Klinikführung und Mitarbeitern aus Medizin und Pflege in Bezug auf die Auswirkungen der Corona-Pandemie im Klinikalltag zu führen. Foto: Robert Michael/dpa-Zentralbild/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Pflegenotstand gerade zu Zeiten der Pandemie wird immer gravierender.
ert exa, dpa, Robert Michael

Die Arbeitgeber in der Pflege müssen sich offensichtlich viel einfallen lassen, denn Bewerber sind rar. Das Institut der deutschen Wirtschaft schätzt, dass in den kommenden 15 Jahren rund 300.000 Pflegekräfte fehlen werden. Dem Berufsfeld fehlt es offensichtlich an Anreizen.

Bereits im Jahre 2018 hat sich das Bundesgesundheitsministerium dazu berufen, die Pflegeausbildung attraktiver zu gestalten. Ziel dieser Reform war es, Stellen zu besetzen, die Ausbildung zu vereinheitlichen und zu verbessern und so letzten Endes für mehr qualifiziertes Fachpersonal zu sorgen. Die genauen Inhalte dieser Reform lassen sich auf der Homepage des Ministeriums einsehen.

Corona verjagt viele Menschen aus der Pflegebranche

Der Weltbund der Krankenschwestern und -pfleger vertritt die Interessen von rund 27 Millionen Angestellten in der Pflege. Aus Sicht des Bundes habe die Pandemie dafür gesorgt, dass Erschöpfung, Stress, Traumata und Burn-Outs weltweit dafür gesorgt hätten, dass Menschen ihre Jobs aufgeben und wechseln. Besserung ist bislang noch nicht in Sicht.

Auch in Hessen ist die Lage angespannt – erst am Montag verkündete Gesundheitsminister Kai Klose (Grüne), dass die Intensivbetten in unserem Bundesland fast vollständig ausgelastet sind. Viele nicht lebensnotwendige Eingriffe würden teilweise monatelang verschoben, um die wachsende Zahl an Covid-19-Patienten behandeln zu können.