Red Bull wundert sich über Mercedes-Motor

Hamilton nach Sao-Paulo-Sieg: Härtestes und bestes Rennwochenende meiner Karriere

 Formula 1 2021: Brazilian GP AUToDROMO JOS CARLOS PACE, BRAZIL - NOVEMBER 14: Sir Lewis Hamilton, Mercedes, 1st position, with his trophy during the Brazilian GP at Autodromo Jos Carlos Pace on Sunday November 14, 2021 in Sao Paulo, Brazil. Photo by Zak Mauger / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2119_195301_56I6603
Sao-Paulo-Sieger Lewis Hamilton: Das härteste und das beste Rennwochenende meiner Karriere
www.imago-images.de, imago images/Motorsport Images, Zak Mauger via www.imago-images.de

Stark, stärker, Lewis Hamilton – die Zaubershow des Rekordchampions an diesem Wochenende in Sao Paulo gehört zu den Sternstunden der Formel-1-Geschichte. Insgesamt 25 Positionen machte der Mercedes-Star in Sprintrennen und Rennen zum Großen Preis von Sao Paulo gut. „Lewis war in seiner eigenen Liga“, sagte Teamkollege Valtteri Bottas.
WM-Spitzeneiter Max Verstappen musste eingestehen, dass er chancenlos war. Im Red-Bull-Lager wunderte man sich allerdings auch über die neue, übermächtige Stärke des Mercedes-Motors – Mercedes-Teamchef Toto Wolff fühlte sich dagegen von der Rennleitung verschaukelt. Die Stimmen zum Rennen auf dem Autódromo José Carlos Pace.

Lewis Hamilton (Mercedes/Sieger)

„Das War auch ein Sieg für die ganzen Fans hier. Ich bin so dankbar für die unglaubliche Unterstützung, die ich an diesem Wochenende hatte. Ich habe seit Silverstone nicht mehr so viel Unterstützung bekommen. Was für ein Rennen. Das Team hat einen tollen Job gemacht, Valtteri hat einen tollen Job gemacht. Wegen der Strafen war es das härteste Rennwochenende, das ich je hatte. Es war aber auch eines der besten Rennwochenenden meiner Karriere, wenn nicht das beste.“

Max Verstappen (Red Bull/Platz 2)

„Wir haben heute alles versucht und alles gegeben. Es hat viel Spaß gemacht, aber am Ende fehlte uns einfach die Pace. Platz 2 bringt natürlich gute Punkte. Wir haben immer noch einen ordentlichen Vorsprung, deshalb ging es heute um Schadensbegrenzung. Ich bin zuversichtlich, dass wir in den kommenden Rennen wieder zurückschlagen werden.“

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Valtteri Bottas (Mercedes/Platz 3)

„Der Start war schon ein bisschen schwierig und auch in der ersten Runde war es schwierig. Ich habe alles versucht, und die Pace war eigentlich okay. Wir hätten vielleicht eine Einstopp-Strategie machen können, so waren es zwei Stopps. Lewis war in seiner eigenen Liga, er hat das wirklich gut gemacht. Das waren gute Punkte, die herausgesprungen sind.“

Sergio Perez (Red Bull/Platz 4)

„Ich war nicht in der Lage dazu, Hamilton hinter mir zu halten. Er war heute auf einem eigenen Planeten. Wir hatten natürlich Pech mit der virtuellen Safety-Car-Phase und deshalb habe ich auch das Podium verloren. Ich bin beeindruckt vom Speed der Mercedes auf den Geraden, das ist wirklich von einer anderen Welt. Es steht viel auf dem Spiel.“

Toto Wolff (Teamchef Mercedes)

„Das ganze Wochenende ist irgendwie gegen uns gegangen. Wir wussten, wir haben eine Fünfplätze-Startplatzstrafe, dann gestern die Disqualifikation von Lewis, während am Auto von Max munter rumgeschraubt wurde. Und dann die absolute Sauerei im Rennen, dass es keine Strafe für das Herausdrängen gegeben hat. Das wird alles aufgearbeitet in den nächsten Tagen mit der FIA. Das können wir nicht auf uns sitzen lassen. Da werden Entscheidungen getroffen, die wir nicht akzeptieren können. Egal, wie das ausgeht: Es war wirklich ein Super-Rennen, Super-Sport.“

Zum Motor: „Wir haben leider einen unheimlich hohen Verschleiß und ein Haltbarkeitsproblem – diese Kombi ist natürlich tödlich. Daher haben wir so viele neue Motoren genommen. Und bei diesem neuen Motor läuft es gut. Aber es geht eben alle 1.000 Kilometer bergab.“

Zum Rad-an-Rad-Duell mit Verstappen: „Hartes Racing, Max fährt sensationell, mit dem Messer zwischen den Zähnen. Aber wenn du das machst, musst du mit einer Fünfsekunden-Strafe rechnen. Das als Racing abzutun. nicht zu bestrafen und unter den Teppich zu wischen, ist eigentlich peinlich für die Rennleitung.“

Helmut Marko (Red-Bull-Berater)

„Wir haben im Sprintrennen diese unheimliche Power vom Hamilton-Motor gesehen. Da war mir klar, es muss alles zusammenpassen, wenn wir im Rennen eine Chance habe wollen. Max ist im Sektor 2 im Schnitt 2 bis 3 Zehntel schneller gewesen, das ist natürlich auf die Reifen gegangen, aber das war die einzige Chance, um vor Hamilton zu bleiben.“

Zum Mercedes-Motor: „Mercedes ist da ein Meisterwerk gelungen, um so einen Raketen in der entscheidenden Phase herbeizuzaubern. Da rätseln wir momentan, wir haben schon die Honda- Ingenieure zu uns gerufen. Aber wie das geht, wissen wir nicht. Wir können das nicht über den Motor ausgleichen. Wenn das so weitergeht, dann sieht es für die WM nicht mehr so gut aus.

Zum Flexi-Wing von Mercedes: „Wir haben noch nicht genug Fakten, um Protest einzulegen, aber das wäre das letzte Mittel.“

Christian Horner (Teamchef Red Bull)

„Max hatte einen guten Start, hat den Platz in der ersten Reihe in die Führung umgesetzt. Aber nach fünf, sechs Runden hatte sich Hamilton schon in Position gebracht. Letztendlich war er heute zu schnell. Max hat einen fantastischen Job gemacht und ihn so lange wir möglich hinter sich gehalten. Mehr als Platz 2 war heute nicht drin.“

Zum Mercedes-Motor: „Die Leistung des Mercedes-Motors ist wirklich beeindruckend, da können wir nicht mithalten. Wenn das so weitergeht mit deren Leistung, dann wird es sehr hart. Wir müssen uns anschauen, woher der Speed von Mercedes auf den Geraden kommt. Das ist nicht normal. Für einen Protest ist es noch zu früh, aber wir müssen uns das ansehen.

Zum Duell zwischen Hamilton und Verstappen: „Lewis hatte Windschatten, kommt mit sehr viel Energie. Max hält dagegen, beide gehen von der Strecke. Also ich habe da kein Problem damit. Wenn einer dafür bestraft worden wäre, wäre das etwas zu hart gewesen.“