Hamburg soll Hotspot werden
Shoppen weiterhin mit Maske - auch im April

Die Infektionszahlen steigen in Hamburg, deshalb soll die Bürgerschaft die Stadt heute zum Corona-Hotspot erklären. Das sieht ein Antrag von SPD und Grünen vor. Die Debatte dazu könnte heftig werden.
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2G-plus-Regel mit Test beim Tanzen
Zwar gilt die Zustimmung angesichts der rot-grünen Regierungsmehrheit als sicher, aber AfD und FDP haben bereits Klagen gegen die Hotspot-Regelung angekündigt. Es sollen Maßnahmen wie die Maskenpflicht in Innenräumen und im Einzelhandel über den 2. April hinaus fortgeführt werden. Der Antrag sieht auch die Beibehaltung der Maßnahmen für besonders zu schützende Einrichtungen für weitere vier Wochen vor. Auch die 2G-plus-Regel für Geimpfte oder Genesene mit zusätzlichem negativen Test bei Tanzveranstaltungen soll beibehalten werden.
In den Schulen soll die Maskenpflicht ebenfalls generell weiter gelten - allerdings sollen Schüler und Lehrer die Masken an ihren Arbeitsplätzen im Unterricht abnehmen dürfen.
Zu viele kranke Klinikmitarbeiter
Am Dienstag hatte der Senat seinen Corona-Kurs erneut mit den hohen Infektionszahlen gerechtfertigt. Es drohe eine Überlastung des Gesundheitswesens, sagte Sprecher Marcel Schweitzer. Zum einen führten immer mehr infizierte Patienten zu einer Mehrbelastung, auch wenn sie nur mit und nicht wegen Corona in Behandlung seien. Zum anderen führe das steigende Infektionsgeschehen zu einem höheren Krankenstand beim Klinikpersonal, „der sich auch auf die Kapazitäten in den Krankenhäusern auswirken wird“.
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Infektionsdynamik ohne Basisschutzmaßnahmen
Ohne eine Beibehaltung der Basisschutzmaßnahmen sei damit zu rechnen, „dass sich diese Infektionsdynamik weiter verstärkt und sich eine Überbelastung in den Krankenhäusern einstellt“, sagte Schweitzer.
Zwar stieg die Sieben-Tage-Inzidenz am Dienstag in Hamburg erneut auf nunmehr 1443,9. Bundesweit weist die Stadt laut Robert Koch-Institut allerdings den zweitniedrigsten Wert hinter Berlin auf.
Politische Gegner wollen Klagen
Die FDP-Bürgerschaftsabgeordnete Anna von Treuenfels-Frowein warf dem Senat vor, mit bloßen Annahmen zur Infektionsentwicklung das Infektionsschutzgesetz hinsichtlich der Hotspot-Regel zu "verbiegen". Der AfD-Landesvize Krzysztof Walczak sagte: "Die Gerichte müssen diese illegale Knallhart-Politik Hamburgs stoppen." Der Gesundheitsexperte der Linken, Deniz Celik, nannte die Hotspot-Regelung hingegen "vernünftig und notwendig". (dpa/nid)