Kind wurde leblos aus Wasser gezogen

Mädchen (5) stirbt nach Schwimmkurs - DLRG: Es waren zu viele Kinder im Becken!

Waltraud Grubitzsch
Ein fünfjähriges Mädchen ist bei einem Schwimmunterricht in Hamburg leblos aus dem Wasser gezogen worden (Symbolbild).
deutsche presse agentur

Drama bei Schwimmkurs in Hamburg!
In einem Schwimmbad wird ein Mädchen während eines Schwimmkurses leblos im Wasser gefunden. Helfer versuchen vor Ort, die Fünfjährige zu reanimieren. Sie kommt ins Krankenhaus – doch stirbt einen Tag später, wie die Polizei Hamburg auf RTL-Anfrage bestätigt.

Bäderland-Sprecher: Zehn Kursteilnehmer sind übliche Gruppengröße

Der tragische Unfall ereignet sich bei einem Schwimmkurs im Schwimmbad Bondenwald in Hamburg-Niendorf. Das Mädchen nahm an einem Seepferdchen-Kurs teil. „Wir sind alle geschockt und fühlen mit der Familie“, sagt Michael Dietel, der Sprecher des Badbetreibers Bäderland Hamburg dem Hamburger Abendblatt.

Die Gruppe bestand laut Dietel aus zehn Kindern und einer Schwimmlehrkraft. Es sei eine „übliche Gruppengröße in einem normalen Kurs-Setting“, erklärt Dietel dem Abendblatt.

DLRG: "Ein Ausbilder sollte nicht mehr als drei bis vier Kinder unter Beobachtung haben"

Zehn Kinder in einem Schwimmkurs sind zu viel – eine Schwimmlehrkraft zu wenig, sagt dagegen Katja Kabisch von der DLRG (Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft) auf RTL-Nachfrage. „Ein Ausbilder sollte nicht mehr als drei bis vier Kinder unter Beobachtung haben. Es sollte nie ein Kind im Rücken des Ausbilders sein“, betont Kabisch. Und weiter: „Es sollte am besten auch eine Beckenaufsicht existieren, die alle Kinder immer im Blick hat und sofort einschreiten kann, wenn was ist.“

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Mädchen nahm an einem Seepferdchen-Kurs teil

Das Mädchen und die anderen Teilnehmer des Seepferdchen-Kurses wurden im Lehrbecken des Schwimmbades geschult. Es ist zwölf Meter lang, misst an der seichtesten Stelle eine Tiefe von 15 Zentimetern und am tiefsten Punkt 1,30 Meter. Das leblose Mädchen wird von der Schwimmlehrerin aus dem Wasser gezogen, während andere Kursteilnehmer auf dem Weg in die Duschen sind. Eltern waren zum Zeitpunkt des Unglücks nicht in der Halle.

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Mädchen (5) tot - DLRG: "Meistens gehen Menschen still unter"

Katja Kabisch von der DLRG warnt: „Meistens gehen die Menschen und auch Kinder tatsächlich still unter, so dass man sie auch gar nicht hört.“

Wie genau sich der Unfall im Schwimmbad zugetragen hat, ist derzeit noch unklar. Die Polizei hat die Ermittlungen übernommen. Der Bereich, in dem der Unfall passierte, ist vorübergehend gesperrt. Bäderland schreibt: “Grundsätzlich werden Schwimmlernkurse natürlich weiterhin stattfinden.“ (mtu/lkl)

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