Sie lebten im Luxus und hielten exotische Katze
Drogenlabor in Hamburger Villa fliegt in die Luft – Mutmaßlicher Drogenkoch kann unter Vorwand fliehen
Er ist kreidebleich und rußverschmiert!
Der 24-Jährige Hamburger wirkt völlig perplex, als ihn Sanitäter am Samstagabend (3. Juni) in einen Rettungswagen begleiten. Er ist von Polizisten umzingelt. Der Verdacht: Gemeinsam mit einem Partner soll er in einer Bergedorfer Villa im großen Stil Drogen hergestellt haben. Bis es knallt.
Notruf in Hamburg-Bergedorf
Die August-Bebel-Straße in Hamburg-Bergedorf liegt in einer beschaulichen Wohngegend. Am Samstagabend (3. Juni) durchbricht plötzlich ein Knall die Ruhe: Rauch steigt aus dem Keller eines weißen Einfamilienhauses an der Ecke zur Graustraße auf. Besorgte Anwohner alarmieren um 21.56 die Rettungskräfte. Die eintreffende Feuerwehr löscht den Brand, Sanitäter behandeln zwei junge Männer, die sich bei der Explosion leicht verletzt haben. Einer von ihnen verschwindet auf einmal. Der Vorwand: Er muss sich um den Hund kümmern.
Warum er nicht wiederkommt, wird den Einsatzkräften schnell klar.
Spektakulärer Drogenfund
Polizisten entdecken im Keller des Gebäudes Geräte und Flüssigkeiten, die zur Produktion von Drogen benutzt werden. Der mutmaßliche 24-jährige Drogenkoch, der noch an der Unfallstelle ist, wird unter Polizeigewahrsam in ein Krankenhaus und später ins Untersuchungsgefängnis gebracht. Am Sonntag (4. Juni) rücken Rauschgift-Experten des Landeskriminalamts an. Sie finden im Einfamilienhaus mehr als zwei Kilo Marihuana und ein gutes halbes Kilo Haschisch. Vor allem entdecken die Beamten zehn Kilogramm Amphetamin-Paste: Ein Rauschgift, das sie in dem Keller wohl in großem Umfang hergestellt haben. Dabei unterläuft ihnen aber ein folgenschwerer Fehler.
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Verpuffung während der Drogenproduktion
Das Landeskriminalamt geht davon aus, dass ein Fehler bei der Zusammenmischung zu einer Verpuffung, einer Art Explosion, geführt habe. Dadurch kommt es zum Brand, der die Einsatzkräfte alarmiert. „Hier hat sich ein mutmaßlicher Dealer bei der Drogenproduktion durch einen eigenen Fehler selbst enttarnt“, verrät Polizeisprecher Florian Abbenseth RTL.
Das Ausmaß des Drogenfundes erklärt den exklusiven Lifestyle der Hausbewohner.
Mutmaßliche Drogen-Produzenten lebten im Luxus
Die Polizei stellt rund ums Gelände einen Mercedes-AMG, einen Smart-Brabus, eine Harley-Davidson und einen Jetski sicher. Der exquisite Geschmack der mutmaßlichen Drogen-Produzenten zeigt sich auch in deren Haustier-Auswahl: Sie hielten sich eine kostbare Bengalkatze. Mit dem Luxus-Leben ist jetzt erstmal Schluss: Der festgenommene 24-Jährige wird am Montag einem Haftrichter vorgeführt. Im Rahmen der Ermittlungen wird seine Wohnung in Hildesheim durchsucht, dort finden Polizisten mehrere Cannabis-Pflanzen. Nach dem entflohenen mutmaßlichen Komplizen fahndet die Polizei, ebenso nach der 26-jährigen Mieterin des Gebäudes, in der die Drogen hergestellt wurden. (fga)
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