Klaus-Dieter Gerlang will sein Kunstwerk am Saalestrand zeigen
Ärger um Nackt-Nixe von Halle: Ist diese Skulptur sexistisch?
Klaus-Dieter Gerlang hatte es doch eigentlich nur gut gemeint: Zum Start der Schwimmsaison am Saalestrand in Halle brachte der Hobbykünstler die von ihm gefertigte Saalenixe mit, sie wurde sofort zum Publikumsmagnet. Doch: Die nackten Brüste der Statue sorgen für Ärger. Vor allem an seiner Aufforderung, die Nixe zu berühren, stören sich mehrere Politikerinnen. Ist Klaus-Dieter Gerlangs Nixe sexistisch?
Was die Besucher vor Ort sagen und wie sich der Künstler und seine Kritikerinnen einig werden, sehen Sie oben im Video.
Saalenixe am Saalestrand in Halle ein "Riesen-Fotomotiv"
„Ich finde das einfach nur platt und dumpf“, macht Katja Müller von der Linkspartei ihrem Ärger Luft. Sie sitzt im Stadtrat von Halle und will Gerlangs Nixe nicht am Strand haben. „Ich glaube er ist ein bisschen in der Zeit stehen geblieben.“
Der Hobbybildhauer kann die Aufregung um sein Kunstwerk überhaupt nicht verstehen. In der Langeweile des Corona-Winters kam ihm die Idee, selbst mal eine der berühmten Saalenixen zu modellieren – mit nackten Brüsten, so wie man die Fantasiewesen eben aus den Geschichten kennt. Und überhaupt: Solche Skulpturen würden doch schon seit Jahrhunderten ausgestellt, sagt er.
Zunächst saß die Nixe sogar nur bei Gerlang zuhause. Erst als er sie eines Tages mit zum Saalestrand nahm, erkannte er, wie gut sein Kunstwerk vielen Menschen gefällt. „Sie war ein Riesen-Fotomotiv“, erzählt er. Doch damit ging der Ärger erst los…
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Wegen Saalenixe: Stadtrat von Halle schaltet sich ein
Gerlang beschloss, seine Nixe als Bronzestatue am Strand ausstellen zu wollen. Doch Bronzeskulpturen sind teuer. Online bat der Hobbykünstler daher um Spenden für sein Vorhaben - und schrieb dabei auch den Satz, der ihm nun Probleme einbringt.
„Zusätzlich bringt es demjenigen Glück, der die Saalenixe berührt“, so Gerlang bei seiner Spendenaktion. Von Brüsten schrieb er selbst zwar nichts – doch in den Augen seiner Kritikerinnen ist die Aufforderung unmissverständlich.
„Ein Spruch ‘Es bringt Glück, wenn man der Nixe an die Brust greift‘ ist aus der Zeit gefallen“, ärgert sich Melanie Ranft, die für die Grünen im Stadtrat sitzt. Sie will, dass der Rat darüber mitentscheiden kann, was am Strand ausgestellt werden darf. „Es kann nicht jeder einfach aufstellen, was er will“, sagt sie.
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Nixe am Saalestrand: Klaus-Dieter Gerlang hofft noch auf mehr als 10.000 Euro
Und was denken die Leute vor Ort? Als wir uns an der Saale umhören, stört sich tatsächlich niemand an der etwas freizügigen Skulptur. Die meisten Besucher und Besucherinnen des Strandes fassen der Nixe sogar tatsächlich nicht an die Brust – sondern an die Haare.
Im direkten Gespräch mit Melanie Ranft lenkt Gerlang trotzdem ein: „Ist richtig“, sagt er zu ihrem Vorwurf. Er sei eben „eine andere Generation.“ Er wolle niemanden dazu aufrufen, der Nixe an die Brüste zu fassen.
Damit zeigt sich auch seine Widersacherin zufrieden. „Grundsätzlich habe ich mit Nacktheit kein Problem“, sagt sie. „Wenn wir uns da einig sind, ist ja super.“
Damit sollte der Bronze-Nixe am Saalestrand ja nun eigentlich nichts mehr im Wege stehen. Oder doch? Noch reicht das Geld für die teure Statue hinten und vorne nicht. Von den erhofften 13.000 Euro sind bislang erst knapp 2.000 Euro zusammengekommen…
