Aufatmen in Hamburg

Polizei schnappt die mutmaßlichen Waffen-Teenies

Großeinsatz der Polizei in Hamburg!
Plötzlich ist in der Stadtteilschule Blankenese nichts mehr wie es war: Zwei Jungen sollen in einer 8. Klasse plötzlich eine Waffe gezogen und eine Lehrerin bedroht haben, danach flohen sie. Ein Großaufgebot der Polizei durchsuchte daraufhin die Schule, evakuierte Schüler und Lehrer.

Am Nachmittag gelang es nach ersten Erkenntnissen dann, vier Verdächtige festzunehmen.
Nach RTL/ntv-Informationen handelt es sich bei ihnen um drei Kinder und einen Jugendlichen. Zwei werden verdächtigt, die Lehrerin bedroht zu haben.

Bedrohungslage an Hamburger Schule: Lehrerin wurde bedroht

Es ist kein normaler Mittwoch für die 1150 Schülerinnen und Schüler der Stadtteilschule Blankenese. Denn um kurz vor elf Uhr kommt es zu einer Durchsage: Menschen mit Waffen seien in der Schule! Gegen 11 Uhr bestätigt die Polizei auf X (vormals Twitter) einen Großeinsatz an der Schule. Überall im Stadtviertel sind Martinshörner zu hören. Drohnen sind im Einsatz. Es ist von einer unklaren Bedrohungslage die Rede. Zwei Jugendliche sollen in einem Klassenzimmer eine Schusswaffe gezeigt und eine Lehrerin bedroht haben. 20 weitere Schüler waren zu der Zeit im Raum! Hinweise darauf, dass es sich um Schüler der Schule gehandelt hat, gibt es derzeit nicht.

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Die Jugendlichen seien anschließend geflohen. Die Einsatzkräfte suchen mit einem Hubschrauber nach den Verdächtigen. Am Nachmittag vermeldet die Polizei dann, dass vier Jugendliche festgenommen wurden. Ersten Erkenntnissen zufolge wurde das Quartett nach einer weiteren Bedrohungslage in Bahrenfeld ergriffen. Es handelt sich bei den Festgenommenen um drei Kinder (12, 12, 13) und einen Jugendlichen (14). Ein 12-Jähriger und der 13-Jährige sollen für die Tat in der Schule in Frage kommen. Wie die Polizei in einer Pressemeldung bekannt gab, wurden bei den Jugendlichen augenscheinlich zwei Spielzeugwaffen sichergestellt.

Haben zwei junge Männer in der Schule eine Schusswaffe gezogen?
Haben zwei junge Männer in der Schule eine Schusswaffe gezogen?
RTL

Großeinsatz in Hamburg: Schülerin berichtet aus Schule - Klassen schauen Filme

Eine Schülerin (16) der Schule erzählt RTL exklusiv von den Erlebnissen in der Schule. Sie geht in die 11. Klasse – die gymnasiale Oberstufe. Allein in dieser Altersgruppe werden hier 400 Schülerinnen und Schüler unterrichtet. „Hier sind so viele Polizisten“, beschreibt die Schülerin die Lage. Zu diesem Zeitpunkt ist sie noch im Gebäude. Es gehe ihr soweit gut. „Unsere Lehrerin versucht uns abzulenken und will, dass wir uns über was anders unterhalten“, schreibt sie RTL. Die 16-Jährige hält mittels WhatsApp auch Kontakt zu anderen Klassen. Die Schüler schicken sich Fotos und Videos. Zur Ablenkung würden einige Klassen Filme schauen – unter anderem die Disney-Neuerscheinung „Elemental“.

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Großeinsatz in Hamburg: Waffe soll eine Rolle spielen

Die Polizei hätte zudem gesagt: „Wir möchten dass ihr die Tür zu den Fluren öffnet und die Polizeikräfte euer Klassenzimmer durchsuchen lasst. Die Polizeikräfte gucken, ob bei euch alles in Ordnung ist und wir verschließen die Tür anschließend wieder. Wir möchten euch zu diesem Zeitpunkt nicht aus der Schule evakuieren. Sondern in euern Klassenzimmern belassen - bitte öffnet jetzt eure Türen".

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Als die Polizei endlich kommt, scheint die Stimmung relativ gelassen: „Alles in Ordnung bei euch?“, fragen die Beamten. Um kurz vor 14.30 Uhr dann die Nachricht: Auch die Klasse der 16-Jährigen wird jetzt evakuiert.

Schulleitung bedankt sich bei Eltern für Unterstützung

Gegen 15.15 Uhr dann endlich die Erlösung: Für die Schülerinnen und Schüler und deren Eltern gibt es Entwarnung. Das Schulgebäude ist sicher. Die Einsatzkräfte rücken ab. Auch die 16-Jährige, die RTL aus dem Inneren der Schule berichtet hat, kann endlich wieder ihre Mutter in die Arme schließen: „Bin so erleichtert, draußen zu sein“, sagt sie. Was da alles heute passiert sei – das werde sie wohl erst später realisieren.

Später bedankte sich die Schulleitung in einer Nachricht bei den Eltern dafür, dass „Sie uns in der heutigen Extremsituation durch ihr geduldiges und verständnisvolles Vorgehen unterstützt haben.“ Am morgigen Donnerstag soll der Unterricht erst um 10 Uhr beginnen, hieß es weiter. Zuvor werde sich die Schulleitung mit einem Kriseninterventionsteam beraten. Für Donnerstag oder Freitag geplante Klassenarbeiten würden verschoben.