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Gießener Forschung zeigt: Für die Hautreinigung stehen sogar Delfine Schlange!

Gießen: Auch Delfine greifen zu Hautpflegeprodukten Korallen-Meeres-Spa
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Gießen: Auch Delfine greifen zu Hautpflegeprodukten

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Wer kennt es nicht: morgens nach dem Aufstehen erst mal den Schlaf aus den Augen reiben und danach gründlich das Gesicht waschen. Mit der heutigen Auswahl an Pflegeprodukten kein Problem mehr. Doch diese Routine scheint keine rein menschliche zu sein, denn wie Forschungen jetzt beweisen, absolvieren auch Delfine ein Hautreinigungsprogramm. Mehr über die Unterwasser-Reinigung der Meeressäuger im Video.

Hautpflege mal anders

Aufnahmen aus dem roten Meer beweisen es: Delfine schwimmen Korallen an, um sich dann an ihnen zu reiben. Schon vor zehn Jahren vermutet ein internationales Team, dass das kein Zufall sein kann und startet dazu eine Studie. Prof. Dr. Gertrud Morlock aus Gießen übernimmt gemeinsam mit ihren Studenten die analytische Arbeit der Forschung: „Das Verhalten war schon sehr auffällig. Wir dachten, vielleicht liegt es ja an den bioaktiven Stoffen, die in den Korallen und Schwämmen sind. Die Delfine nutzen das dann oft als eine Art Hauthygiene nach einem Schläfchen. Wie wir, wenn wir aufstehen und unsere Haut reinigen, so tun das auch die Delfine.“

Prof. Dr. Gertrud Morlock
Prof. Dr. Gertrud Morlock leitet die Forschung über die Hautpflege der Delfine in Gießen.
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Großer Andrang am Korallen-Riff

Der Delfin nimmt sich ein großes Stück von der Koralle und reinigt damit gründlich sein Gesicht. Die Koralle sondert bei der Reibung einen gelb-grünen Schleim ab. Dieser soll besonders gut gegen Hautprobleme helfen. Kurios, denn für diese Beauty-Behandlung stehen die Delfine sogar Schlange. Das hat fast schon etwas von einem gut besuchten Tag im Spa, nur eben unter Wasser.

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Delfin mit Koralle
Für die Reinigung des Gesichts schnappt sich der Delfin eine Koralle und schwimmt mit ihr hin und her bis sie ein Sekret absondert.
Dolphin Watch Alliance, Angela Ziltener
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Die Chemiker sind dem Meeresrätsel auf der Spur

Mit den Beobachtungen und Proben der Wildtierbiologin Angela Ziltener kann das Forschungsteam aus Gießen das Verhalten jetzt erklären: „Die Ergebnisse zeigen, dass die von den Delfinen aufgesuchten Korallen und Schwämme wirklich reich an bioaktiven Stoffen sind. Einerseits antimikrobiell, antibakteriell, aber auch hormonell und auch toxisch wirkend, was prophylaktisch von den Delfinen genutzt wird, als eine Art Spa vielleicht.“ (lre/jer/naw)