Entzündung der Schleimhaut im Mittelohr

Gesundheitslexikon: Mittelohrentzündung (Otitis media acuta)

Mittelohrentzündungen sind extrem schmerzhaft
Ohrenschmerzen? Dann ab zum Arzt! Mit einer Mittelohrentzündung (Otitis) ist nicht zu spaßen.
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Wie Sie eine Mittelohrentzündung schnell wieder los werden

Wenn Kinder unter sechs Jahren über stechende Ohrenschmerzen klagen, steckt oft eine Mittelohrentzündung dahinter. Doch auch Jugendliche und Erwachsene können diese von Bakterien oder Viren verursachte Erkrankung bekommen.

Wie entsteht eine Mittelohrentzündung?

Häufigste Ursache einer Entzündung des Mittelohrs ist ein durch Viren verursachter Schnupfen. Dem folgt eine Besiedlung mit Bakterien (eine sogenannte Superinfektion). Über die Ohrtrompete als Verbindung zwischen Nasen-Rachen-Raum und Ohr steigen die Bakterien auf und lösen eine eitrige Entzündung im mittleren Bereich des Ohrs aus. In etwa einem Fünftel der Fälle sind aufsteigende Bakterien einer anderen Erkrankung ursächlich für die Mittelohrentzündung. Menschen mit chronischen Entzündungen der Nasennebenhöhlen (Sinusitis) und Kinder mit Polypen sind besonders gefährdet. Bei einer Verletzung des Trommelfells kann es vorkommen, dass Bakterien von außen durch den Gehörgang bis in das Mittelohr gelangen und dort dann eine Entzündung verursachen.

Symptome bei einer Mittelohrentzündung

Starke Ohrenschmerzen sind das deutlichste Symptom für eine Otitis. Diese Schmerzen sind meist stechend, können aber auch an- und abschwellend sein. Die Schmerzen werden innerhalb weniger Stunden immer stärker, hinzu kommen oft weitere Symptome wie Druckgefühl im Ohr, eine Verminderung der Hörfähigkeit, Ohrgeräusche und manchmal sogar Schwindel und Gleichgewichtsstörungen. Auch begleitendes, bei Kindern oft hohes Fieber kommt häufig vor.

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Wie kann eine Otitis media acuta diagnostiziert werden?

Wenn Sie oder Ihr Kind an einer akuten Mittelohrentzündung leiden, sollten Sie einen Arzt aufsuchen, auch wenn diese keinen Notfall darstellt. Wird eine Otitis nicht behandelt, kann es zu Komplikationen kommen, wenn die Entzündung sich auf andere Organe ( Hirnhautentzündung) oder Nerven ausbreitet. Der Hals-Nasen-Ohren-Arzt wird das Ohr und den gesamten Hals-Rachen- und Nasenraum gründlich untersuchen und bei Bedarf eine Probe des Sekrets im Labor untersuchen lassen. Dies geschieht meist, wenn die Mittelohrentzündung trotz der zuerst verordneten Therapie nicht heilt. Bei Verdacht auf mögliche Komplikationen können auch Röntgenaufnahmen oder eine Computertomografie angeordnet werden.

Behandlung bei einer Mittelohrentzündung

Bei einer akuten Entzündung des Mittelohres sollte man vom Herumdoktern mit Hausmitteln absehen und stattdessen einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt aufsuchen. Dieser wird Bettruhe verordnen, dazu entzündungshemmende Schmerzmittel, eventuell fiebersenkende Medikamente und Nasentropfen oder -sprays, die die Nasenschleimhaut abschwellen und so für bessere Belüftung des Ohrs sorgen. Ohrentropfen dürfen ausschließlich nach ärztlicher Verordnung angewendet werden, da sie nur wirken, wenn das Trommelfell bereits verletzt ist. In den ersten Tagen der Erkrankung sollte auf Duschen oder Baden verzichtet werden, damit kein Wasser in den Gehörgang gelangt. Bei Kleinkindern unter sechs Monaten und bei schwererem Krankheitsverlauf wird in der Regel auch ein Antibiotikum verschrieben, um möglichen Komplikationen vorzubeugen. Meist heilt eine akute Mittelohrentzündung nach wenigen Tagen ab und auch kleinere Defekte des Trommelfells wachsen normalerweise bald wieder zu.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.