Vergrößerung der Muskulatur (Muskelaufbau)

Gesundheitslexikon: Hypertrophie

Was ist eine Hypertrophie? Meist Symptom einer anderen Krankheit
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Meist Symptom einer anderen Krankheit
Was ist eine Hypertrophie?

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Hypertrophie – beim Muskelaufbau erwünscht

Unter Hypertrophie versteht man die Vergrößerung eines Organs oder Gewebes durch Zunahme des Volumens bei gleichbleibender Anzahl der beteiligten Körperzellen. Dieses Wachstum kann die gesunde und erwünschte Folge einer verstärkten regelmäßigen Beanspruchung wie Sport sein. Es kann jedoch auch durch Krankheiten ausgelöst werden.

Ursachen einer Hypertrophie

Verschiedene Faktoren können für das Entstehen einer Hypertrophie verantwortlich sein. Bei einem Zellwachstum, das z. B. durch regelmäßiges Krafttraining verursacht wird, spricht man von einer Aktivitäts-Hypertrophie. Die Folge ist in der Regel ein erwünschtes Wachstum der Muskeln u. a. an Bauch, Armen und Beinen. Ausdauersportler haben häufig eine vergrößerte Herzmuskulatur, die ebenfalls in der Regel keinen Krankheitswert hat. Sie ist auch bekannt als Sportlerherz. Eine weitere Ursache für eine Hypertrophie kann die körpereigene Überproduktion oder die Einnahme von Wachstumshormonen sein. Man spricht dann von einer „endokrinen Hypertrophie", die z. B. ein unerwünschtes Wachstum der Brüste hervorrufen kann. Ein Beispiel hierfür ist die sogenannte Männerbrust bei Kraftsportlern, die zu viele wachstumsfördernde Hormone einnehmen. Eine „kompensatorische Hypertrophie" entsteht, wenn ein Organ sich aufgrund einer krankheitsbedingten Überlastung vergrößert. Unter anderem ist Bluthochdruck einer der wichtigsten Risikofaktoren für eine Hypertrophie von Herz oder Nieren. Aber auch eine Überlastung durch den Funktionsverlust eines anderen Organs kann die Ursache sein. So können z. B. angeborene oder erworbene Herzklappenfehler für eine Überlastung des Herzmuskels mit einer anschließenden Herzmuskel-Hypertrophie sorgen. Der Verlust einer Niere kann u. a. die Vergrößerung der verbleibenden zweiten Niere bewirken.

Symptome, die bei einer Hypertrophie auftreten

Ist die Hypertrophie eines Organs oder Gewebes krankheitsbedingt, zeigen sich Symptome häufig erst bei fortgeschrittenem Verlauf und zunehmender Funktionseinschränkung des vergrößerten bzw. überlasteten Organs. Eine fortgeschrittene Herzmuskel-Hypertrophie kann sich z. B. durch Kurzatmigkeit bemerkbar machen. Eine Nieren-Hypertrophie kann zu einem fortschreitenden Nierenversagen führen. Die Symptome sind jedoch meist anfangs sehr unspezifisch und reichen von Allgemeinsymptomen wie Kopfschmerzen und Abgeschlagenheit bis hin zu Juckreiz oder Flüssigkeitseinlagerungen an den Beinen.

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Wie kann Hypertrophie festgestellt werden?

Eine krankheitsbedingte Hypertrophie an lebenswichtigen Organen wie dem Herz oder den Nieren wird in der Regel im Rahmen einer Ultraschalluntersuchung festgestellt. Ergänzend können weitere bildgebende Verfahren wie Röntgenaufnahmen zum Einsatz kommen. Zur Erforschung der auslösenden Ursachen können u. a. auch Untersuchungen von Blut und Harn hinzukommen.

Behandlung einer Hypertrophie

Die Therapie richtet sich in der Regel nach der auslösenden Grunderkrankung. Nur wenn diese behandelt wird, kann das Fortschreiten einer Hypertrophie aufgehalten werden. Grundsätzlich kann eine Hypertrophie bis zu einem bestimmten Grad auch umkehrbar (reversibel) sein. Wesentliche Voraussetzung hierfür ist, dass die auslösenden Ursachen beseitigt oder unter Kontrolle gebracht worden sind.

Kann einer Hypertrophie vorgebeugt werden?

Einer krankheitsbedingten Hypertrophie können Sie in der Regel nicht direkt vorbeugen, da ihr eine Vielzahl an Ursachen zugrunde liegen kann. Sie können jedoch bestimmten Risikofaktoren vorbeugen. Ein Beispiel ist Bluthochdruck. Dieser zählt zwar zu den Hauptauslösern belastungsbedingter Organ-Hypertrophien, bleibt jedoch gleichzeitig häufig unbemerkt. Daher ist es empfehlenswert, dass Sie Ihren Blutdruck z. B. im Rahmen regelmäßiger Vorsorgeuntersuchungen kontrollieren lassen.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.