Eine Form der Herzrhythmusstörung

Gesundheitslexikon: Herzstolpern (Extrasystolen)

Herzrhythmusstörungen Wenn das Herz „stolpert”
01:18 min
Wenn das Herz „stolpert”
Herzrhythmusstörungen

30 weitere Videos

Herzstolpern: Alles zur Herzrhythmusstörung

Herzstolpern umfasst unregelmäßige Folgen von Herzschlägen, die außerhalb des normalen Herzrhythmus auftreten. Dabei handelt es sich um eine Form von Herzrhythmusstörungen, die jedoch oft unbedenklich ist.

Auslöser ist oftmals eine Herzerkrankung, eine Herzmuskel-Entzündung oder die Verkalkung der Herzkranzgefäße

Herzschläge entgegen der normalen Herzfrequenz treten vielfach bei gesunden, manchmal auch jungen Menschen auf. Sie können durch Störungen im vegetativen Nervensystem, gesteigerte Erregung und Übermüdung, aber auch durch überhöhten Konsum von Kaffee oder Alkohol ausgelöst werden. Darüber hinaus kommt es häufig auch bei Störungen im Stoffwechsel, wie etwa der Schilddrüsenüberfunktion, zu Herzstolpern. Zusätzliche Herzschläge sind nicht selten eine Folge von Kalium- oder Magnesiummangel. Treten diese Extra-Herzschläge nur gelegentlich auf, besitzen sie in der Regel keinen Krankheitswert. Anhaltendem Herzstolpern kann aber auch eine ernsthafte Herzerkrankung zugrunde liegen. Dazu zählen sowohl Verengungen der Herzkranzgefäße und Herzklappenfehler als auch Herzmuskelentzündungen oder Herzinfarkte.

Vielfach treten Beschwerden in Form einzelner Extraschläge oder Aussetzer auf

Die Erkrankung äußert sich durch nicht regelmäßige Herzschläge, die als zu schnell wahrgenommen werden. Oftmals haben Betroffene auch das Gefühl, das Herz setzt aus und klagen über Atemnot. Herzstolpern übt einen nicht zu unterschätzenden Einfluss vor allem auf das seelische Befinden der Betroffenen aus. Unregelmäßig auftretende Herzschläge verursachen ein Gefühl der Hilflosigkeit und Angst. Des Weiteren führen die zusätzlichen Herzschläge, die oftmals als lebensbedrohlich empfundenen werden, zu einer sogenannten Erwartungsangst vor neuen Attacken. Nicht zuletzt fürchten Betroffene, an einer schweren Herzerkrankung zu leiden. Für den Fall, dass Herzstolpern über einen längeren Zeitraum besteht und mit Schwindel oder kaltem Schweiß einhergeht, sollte unbedingt ein Facharzt für Kardiologie zu Rate gezogen werden.

Anzeige:

Empfehlungen unserer Partner

Wie kann Herzstolpern festgestellt werden?

Der Arzt hört als erste Maßnahme das Herz ab und misst Puls und Blutdruck. Um die Erkrankung und ihre Ursache näher abzuklären, wird danach ein Elektrokardiogramm (EKG) veranlasst. Dabei ist es möglich, die Aktivität des Herzens in Ruhe oder bei Belastung aufzuzeichnen. Zusätzlich können weitere Untersuchungen notwendig werden, wie zum Beispiel ein Langzeit-EKG. Beim Langzeit-EKG trägt der Betroffene ein kleines EKG-Gerät über 24 Stunden oder länger am Körper. Diese Methode hat den Vorteil, auch vereinzelt auftretendes Herzstolpern zu erfassen und bewerten zu können.

Welche Möglichkeiten der Behandlung gibt es?

Harmloses Herzstolpern erfordert in den meisten Fällen keine Behandlung. Bei hohem Leidensdruck kann es sinnvoll sein, dem Körper Magnesium zuzuführen. Das Mineral wirkt sich positiv auf die Herztätigkeit aus. Vorher sollte aber durch eine Blutentnahme abgeklärt werden, ob ein Magnesiummangel vorliegt. Treten die Beschwerden stressabhängig auf, kann der Arzt zur Senkung der Herzfrequenz niedrig dosierte Betablocker verordnen. Darüber hinaus erweisen sich oft Entspannungsübungen, wie autogenes Training oder progressive Muskelentspannung als hilfreich. Sollte dem Herzstolpern eine schwerwiegende Herzerkrankung zugrunde liegen, muss diese entsprechend der Symptome behandelt werden.

Vorbeugung gegen Extrasystolen

Obwohl keine gezielte Vorbeugung gegen Herzstolpern bekannt ist, empfiehlt sich neben einer gesunden Ernährung viel Bewegung. Auch der Verzicht auf übermäßigen Genuss von Kaffee, Nikotin und Alkohol sowie die Sicherstellung von ausreichend Schlaf sind geeignete Vorbeugungsmaßnahmen. Darüber hinaus lohnt es sich, Stress abzubauen und auf ausreichende Zufuhr gesunder Getränke zu achten.

Wichtiger Hinweis: Dieser Artikel kann einen Besuch beim Arzt nicht ersetzen. Er enthält nur allgemeine Hinweise und darf daher keinesfalls zu einer Selbstdiagnose oder Selbstbehandlung herangezogen werden.