Stimmen zum Qualifying beim Ungarn-GP
George Russell nach Pole-Premiere: Einfach unglaublich

„Mega“, „unglaublich“, „begeistert“ – George Russell konnte kaum fassen, was ihm Minuten zuvor im Qualifying zum Großen Preis von Ungarn gelungen war: Zum ersten Mal in seiner Formel-1-Karriere war der junge Brite auf Pole Position gerast. Auch Mercedes-Teamchef Toto Wolff war von der Leistungssteigerung des Silberpfeils überrascht. Die geschlagenen Ferrari-Piloten hoffen nun, im Rennen zurückschlagen zu können.
Stimmen und Reaktionen zum Qualifying beim Großen Preis von Ungarn auf dem Hungaroring.
George Russell (Mercedes, Pole Position)
„Ich bin einfach begeistert. Gestern war wahrscheinlich unser schlechtester Freitag der Saison. Aber alle haben ganz toll gearbeitet. Wir wussten zunächst gar nicht, in welche Richtung wir gehen sollen. Wir dachten, es ist nicht viel drin. Und dann heute das. Wir müssen erst einmal schauen, wo das überhaupt herkommt. Diese letzte Runde, Kurve 1 war mega, dann Kurve 2. Ich habe auf den Monitor geschaut und Platz 1 gesehen, das war unglaublich. Wir haben normalerweise eine gute Rennpace und werden alles geben.“
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Carlos Sainz (Ferrari, 2. Platz)
„Ich fühle mich von Rennen zu Rennen, von Qualifying zu Qualifying besser. Ich dachte, ich hätte die Pace für die Pole heute. Aber es hat nicht ganz gereicht. Gratulation an George (Russell, Anm. d. Red.), er hat eine richtig tolle Runde rausgehauen. Wir haben die Pace, jetzt müssen wir sehen wie der Start läuft, das wird eine wichtige Rolle spielen. Mercedes ist so ein bisschen eine Unbekannte. Es wird spannend morgen im Rennen.“
Charles Leclerc (Ferrari, 3. Platz)

„Es war kein besonders guter Tag für uns. Wir haben die Reifen nicht ins Fenster bekommen. Aber alles in allem haben wir die Pace, um im Rennen nach vorne kommen zu können. Die Pace ist da, aber wir müssen verstehen, was mit den Reifen heute los war. Ich denke, wir können morgen im Rennen zurückkommen.“
Lewis Hamilton (Mercedes, 7. Platz)
„Gratulation an George, er hat ein Superergebnis für das Team geholt. Morgen im Rennen muss ich versuchen, möglichst weit nach vorne zu kommen.“
Mick Schumacher (Haas, 15. Platz)
„Das Auto hat sich recht gut angefühlt. Wir hatten auf Regen gehofft. Wir wussten, dass es schwierig werden würde, wenn es trocken bleibt. Insgesamt können wir nicht zufrieden sein.“
Sebastian Vettel (Aston Martin, 18. Platz)

„Ich weiß nicht, ob es den Unterschied gemacht hat, dass ich mitgeholfen habe. (bei der Reparatur seines Autos nach dem Unfall im 3. Freien Training). Aber besser als nur rumzusitzen. Schade dass ich Q2 knapp verpasst habe. Ich hätte mir gewünscht mehr zurückgeben zu können. Aber das Auto war anders als gestern. Ich habe mich ein bisschen schwergetan.Die letzte Runde war ganz okay. Aber ich hatte nur eine Cool-Down-Runde und dann waren die Reifen einfach zu heiß. Es ist schade, dass wir nach gestern einfach nicht die Pace hatten.“
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Toto Wolff (Mercedes-Teamchef)
„Ich habe gemischte Gefühle, aber es überwiegt das Positive. Wenn bei Lewis (Hamiton, Anm. d. Red.) das DRS nicht stirbt, dann fährt er auch unter die ersten drei oder vier. Auch für uns ist das eine große Überraschung. Ich habe den Ingenieuren gesagt, sie sollen alles genau aufschreiben, was sie heute Morgen gemacht haben. Aber es war natürlich auch eine gute Runde von George (Russell, Anm. d. Red.).
Alle haben Probleme. Die Ferrari waren gestern die Schnellsten und heute sind sie von Q1 an nicht richtig in die Gänge gekommen. Wir hatten Grip und dann wieder nicht. Es geht am Ende darum: Wie bekommst du die Temperatur in die Reifen. Pole ist eine gute Ausgangsposition, aber wir wollen nicht zu sehr träume. Aber wenn George die Pace hat, dann können wir es auch gewinnen.“
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Helmut Marko (Red-Bull-Motorsportberater)
„Den ersten Run in Q3 da sich Max (Verstappen, Anm. d. Red.) verbremmst und die Vorderreifen haben gelitten. Im zweiten Run hat dann nicht die volle Motorleistung zur Verfügung gestanden. Wir glaube zu wissen, was es ist und der Tausch dieses Teils ist ohne Strafe möglich. Aber wir brauchen jetzt viel Glück um noch nach vorne zu kommen.
George Russell war eine große Überraschung. Für uns positiv – dass er vor den Ferrari steht. Das war nicht absehbar nach den Trainings. Sergio (Perez, Anm. d. Red.) ist momentan zu weit von Max entfernt. Da müssen wir uns zusammensetzen. Das Sommerloch ist noch nicht, da, doch er scheint da reingefallen zu sein. Er muss wieder mehr die Abstimmung von Max übernehmen und vom ersten Training dran sein.“