Größter Fortschritt seit 20 Jahren!
Neue Therapie von Gebärmutterhalskrebs senkt Todesrate deutlich

Nach zehn Jahren kommen Forscher zu einem erstaunlichen Ergebnis!
Es heißt, viele Patientinnen, die an Gebärmutterhalskrebs erkranken, erleiden nach zunächst erfolgreicher Behandlung einen Rückfall. Oft komme es auch zu Todesfällen durch metastasierende Erkrankungen. Doch eine neue Therapie-Kombination könnte das ändern. Forscher sprechen vom größten Durchbruch seit über 20 Jahren.
Jährlich rund 4.500 neue Erkrankungen
In Deutschland erkranken jährlich rund 4.500 Frauen an Gebärmutterhalskrebs, einem sogenannten Zervixkarzinom. Wie die Deutsche Krebsgesellschaft schreibt, erkranken Frauen durchschnittlich im Alter von 34 Jahren an der Vorstufe, dem In-Situ-Karzinom. Mitte 50 dann am invasiven Gebärmutterhalskrebs – die Überlebenschance liege bei rund 65 Prozent.
Doch die könnte durch einen neuen Therapieansatz nun enorm steigen, wie Wissenschaftler aus Großbritannien und Mexiko im Rahmen einer Langzeitstudie herausgefunden haben.
Im Video: Was passiert eigentlich bei Gebärmutterhalskrebs?
Könnte eine neue Therapie-Kombination die Lösung im Kampf gegen Gebärmutterhalskrebs sein?
Normalerweise werde Gebärmutterhalskrebs mittels Radiochemotherapie behandelt, heißt es in einer Veröffentlichung in der Fachzeitschrift Annals of Oncology. Dabei handelt es sich um eine Krebsbehandlung, die Chemo- und Strahlentherapie kombiniert. Doch es komme immer wieder zu Rückfällen und zu Todesfällen durch metastasierende Erkrankungen.
Lese-Tipp: Britin hat Gebärmutterhalskrebs statt Chlamydien: Bei diesen Symptomen sollten Sie sofort zum Arzt
Nun wollte man herausfinden, ob eine Therapie, bestehend aus einer vorausgehenden Induktionschemotherapie und einer darauffolgenden Radiochemotherapie, bessere Überlebenschancen mit sich bringe. Und die Antwort lautet: ja.
Kombinierte Therapie scheint erfolgsversprechend
500 Patientinnen aus fünf verschiedenen Ländern wurden in zwei Gruppen unterteilt: Die eine Gruppe erhielt zunächst sechs Wochen lang eine Induktionschemotherapie, gefolgt von einer Radiochemotherapie. Die zweite Gruppe erhielt ausschließlich die Radiochemotherapie.
Im Anschluss prüften die Forscher, wie hoch zum einen die Rückfallquote und zum anderen das Gesamtüberleben in beiden Gruppen ausfiel. Die Ergebnisse geben Grund zur Hoffnung: In der Gruppe derjenigen, die sowohl Induktions- als auch Radiochemotherapie erhielten, konnte man bei 73 Prozent der Probanden keinen Rückfall feststellen. Bei der Vergleichgruppe habe der Wert bei 64 Prozent gelegen.
Auch die Gesamtüberlebensrate sei in der Gruppe, die nach neuem Ansatz behandelt wurden, höher gewesen: 80 Prozent der Studienteilnehmerinnen seien nach fünf Jahren noch am Leben gewesen. 72 Prozent waren es in der Vergleichsgruppe.
Stimmen Sie ab: Sind Sie gegen HPV geimpft?
Empfehlung für einen neuen Behandlungsstandard
Die Forscher sehen in den Ergebnissen einen Durchbruch in der Behandlung von Gebärmutterhalskrebs: „Eine Induktionschemotherapie mit anschließender Radiochemotherapie verbessert das progressionsfreie Überleben und das Gesamtüberleben bei lokal fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs erheblich und sollte als neuer Behandlungsstandard angesehen werden.“
Lese-Tipp: Nicht nur bis 18 Jahre! Warum die HPV-Impfung auch im späteren Alter so wichtig ist
Dass Probandinnen aus fünf Ländern an der Studie teilgenommen haben, zeige außerdem, dass eine derartige Behandlung in allen Ländern machbar sei. (vho)