Hiobsbotschaft mitten in der Krise

Gasvertrag plötzlich gekündigt! Was Kunden jetzt wissen müssen

Wenn Post vom Gaslieferanten im Briefkasten liegt, denken die meisten wohl zur Zeit an empfindliche Preiserhöhungen. Dabei kann es aber auch sein, dass Ihnen die Kündigung des Anbieters ins Haus flattert. Der Grund: Die Beschaffungspreise sind einfach zu hoch. Welche Rechte haben Sie als Kunde? Und vor allem: Wie kommen Sie jetzt schnell an einen neuen, bezahlbaren Vertrag? Unsere Reporter Dominique Fleckinger und Johanna Nies zeigen im Video, was im Fall zu tun ist.

RTL-Kollegin von Gaskündigung betroffen

Unsere Kollegin Diana Heuschkel, Multimedia-Redakteurin, ist selbst betroffen und schockiert, als sie die Kündigung ihres Gasanbieters aus dem Briefkasten fischt. Und das schon zum 30. November! „Darf der Anbieter so etwas machen?“, sei eine der ersten Fragen gewesen, die ihr durch den Kopf ging.

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Momentan würden tatsächlich einige Anbieter von Kündigungen Gebrauch machen, erklärt Verbraucherexperte Ron Perduss: „Auf der einen Seite gibt es Energieversorger, die Preisanpassungen vorgenommen haben, teilweise schon die zweite oder dritte in diesem Jahr. Zudem gibt es auch Energieversorger, die ihren Kundinnen und Kunden kündigen. Die eben mitteilen, wir sind nicht mehr in der Lage, den Vertrag so zu erfüllen, wie er einmal abgeschlossen wurde.“

Keine Kündigung bei Preisgarantie möglich - bei fester Vertragslaufzeit schon

Aber nicht in jedem Fall darf der Gasanbieter seinen Kunden einfach kündigen. „Wenn eine Preisgarantie besteht, man als Kunde also einen Vertrag mit einer festen Laufzeit und einem fest garantierten Preis abgeschlossen hat, dann kann nach der aktuellen Rechtslage der Energieversorger den Vertrag nicht so ohne Weiteres einseitig kündigen“, weiß der Experte.

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Bei Kollegin Diana liegt der Fall anders: Ihre feste Vertragslaufzeit endete vor zwei Jahren, ihr Anbieter darf den Vertrag also kündigen. Jetzt fragt sie sich, welche Möglichkeiten sie hat. „Ich weiß ja, wie die aktuelle Lage mit den steigenden Energiekosten ist“, sagt sie, „aber finde ich jetzt überhaupt noch einen Vertrag, der bezahlbar ist?“ Bis zum 30. November ist nicht mehr viel Zeit. Aktuell zahlt sie monatlich 46 Euro. Sie recherchiert: Andere Tarife sind aktuell viermal so teuer, mit mindestens 180 Euro muss Diana rechnen.

Was ihr jetzt noch bleibt? Ersatzversorgung und Grundversorgungsvertrag sind da wichtige Stichwörter. Was es damit auf sich hat, erklärt Verbraucherexperte Ron Perduss im Videobeitrag. (ija)