Wer bekommt die Gasumlage?

Diese Energie-Firmen stehen auf der Liste!

Hand hält Stempel mit Aufschrift Gasumlage vor Geldscheinen / action press
Nun wurde eine vollständige Liste der Unternehmen veröffentlicht, die Ansprüche auf die Gasumlage angemeldet haben.
Import, action press, ActionPress

Sie liegt vielen Gaskunden derzeit schwer im Magen: Die ab Herbst geltende Gasumlage, die Gasimporteure vor der Pleite retten soll. Aber wer bekommt das Geld eigentlich? Jetzt ist eine vollständige Liste der Firmen veröffentlicht worden, die Ausgleichsansprüche angemeldet hatten.
Darunter ist auch die RWE-Energiehandelsgesellschaft Supply und Trading GmbH, obwohl RWE-Vorstandschef Markus Krebber am 11. August den Verzicht auf eine Inanspruchnahme dieser Umlage erklärt hatte.

RWE: Formal gelistet, werden aber keinen Anspruch geltend machen

News Bilder des Tages Vizekanzler Robert Habeck im Wirtschaftsministerium 21.8.2022 Vizekanzler Robert Habeck beim Tag der offenen Tür der Bundesregierung im Wirtschaftsministerium Berlin Berlin GER *** Vice Chancellor Robert Habeck at the Ministry of Economics 21 8 2022 Vice Chancellor Robert Habeck at the Federal Government Open Day at the Ministry of Economics Berlin Berlin GER
Robert Habeck hatte sich ausdrücklich bei RWE für den Verzicht auf die Umlage bedankt.
www.imago-images.de, IMAGO/Bernd Elmenthaler, IMAGO/Bernd Elmenthaler

RWE erklärte dazu am Montag: „Ja, wir sind dort formal gelistet, haben aber keinen finanziellen Schaden dort gemeldet beziehungsweise geltend gemacht. Wir tragen wie bekannt die Verluste selber.“ Eine Sprecherin sagte der Deutschen Presse-Agentur, dass mit der Registrierung formal ein Rechtsanspruch bestehe. „Diesen wird das Unternehmen jedoch nicht geltend machen. RWE plant auch keine Geltendmachung in der Zukunft“, betonte sie.

Wirtschaftsminister Robert Habeck hatte sich vergangene Woche bei RWE für den angekündigten Verzicht auf eine Kostenerstattung durch die Gasumlage bedankt. Einige im Markt breit aufgestellte Unternehmen hätten gesagt, dass sie von der Möglichkeit der Umlage keinen Gebrauch machen wollten, hatte der Grünen-Politiker gesagt. Er nannte in diesem Zusammenhang RWE und sagte: „Dafür möchte ich mich ausdrücklich bedanken.“

Krebber hatte am 11. August gesagt: „RWE ist ein finanzstarkes und robustes Unternehmen. Wir erwägen daher, bis auf Weiteres darauf zu verzichten, unsere Verluste aus der Gasersatzbeschaffung für diese Umlage geltend zu machen. Wir würden diese dann (...) selber tragen.“ Über die erwartete Höhe der Verluste hatte RWE keine Angaben gemacht. Krebber hatte aber von einem „relevanten Betrag“ gesprochen.

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Umlage gilt ab Oktober

Die Umlage soll ab Anfang Oktober greifen und Gasimporteuren wie Uniper zugute kommen, die zu hohen Preisen Ersatz für ausbleibende Gasmengen aus Russland kaufen müssen. Ohne die Umlage hätte nach Angaben des Wirtschaftsministeriums ein Zusammenbruch des deutschen Energiemarktes mit noch höheren Gaspreisen gedroht.

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Auszahlung und Weitergabe der Umlage an die Energieversorger und damit an die Endkunden läuft über die Firma Trading Hub Europe (THE), ein Gemeinschaftsunternehmen der Gas-Fernleitungsnetzbetreiber. Laut THE gab es Meldungen von folgenden Firmen:

  • AXPO Solutions AG,

  • DXT Commodities S.A.,

  • EWE Trading GmbH,

  • ENET Energy SA,

  • Gunvor Group Ltd.,

  • RWE Supply & Trading GmbH,

  • OMV Gas Marketing & Trading Deutschland GmbH,

  • SEFE Marketing & Trading Ltd,

  • Uniper SE,

  • Vitol SA,

  • VNG Handel & Vertrieb GmbH

  • WIEH GmbH.

Von einigen Unternehmen war bereits bekannt, dass sie Ansprüche angemeldet hatten.

Eine Sprecherin des Wirtschaftsministeriums erklärte am Montag in Berlin, dass alle Unternehmen einer Veröffentlichung zugestimmt hätten. Insgesamt haben die Unternehmen 34 Milliarden Euro an erwarteten Kosten geltend gemacht. Mehr als 50 Prozent davon entfallen auf Uniper, hatte das Unternehmen vergangene Woche bekannt gegeben, ohne eine genaue Summe zu nennen. (dpa/eku)

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