Raquel (25) lebte jahrelang mit fünf Kilo (!) mehr am Eierstock
Sie gratulierten ihr zur Schwangerschaft - doch in ihrem Bauch wuchs etwas anderes
Raquel Rodriguez aus MInnesota (USA) ist 25 Jahre alt und sie sieht gesund aus – eben wie jemand, der das Leben in vollen Zügen genießt. Doch auf einmal treten aus dem Nichts kuriose Symptome auf: Sie war kurzatmig, aufgebläht und musste ständig auf die Toilette rennen. Ist sie etwa schwanger? Ihrem Bauch nach zu urteilen gar nicht mal so abwegig, denn der gleicht dem einer Schwangeren. Doch falsch gedacht: Raquel läuft jahrelang (!) mit einer riesigen Eierstock-Zyste herum.
"Wann ist es denn soweit?"
„Wann ist es denn soweit? Ich wusste gar nicht, dass du schwanger bist! Warum hast du mir nichts gesagt?“ Was antwortet man darauf, wenn die eigenen Freunden einem solche Fragen stellen? Schließlich ist man doch gar nicht in freudiger Erwartung. Was tun, wenn einem im Urlaub von der Reiseleiterin gesagt wird, man könne an bestimmten Aktivitäten nicht teilnehmen, da man ja schwanger sei. „Ich lache jetzt darüber, aber es ist eigentlich wirklich nicht lustig“, erzählt die 25-jährige Raquel Rodriguez gegenüber „TODAY Parents“.
Vor allem weil Raquel leidet – auch körperlich: „Mir fielen die Haare aus, ich hatte starke Schmerzen und verlor Gewicht, ohne abnehmen zu wollen. Außerdem litt ich unter Kurzatmigkeit, war aufgebläht und musste ständig pinkeln.“ Schuld ist eine Zyste, die sich in ihrem Eierstock eingenistet hat.
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Wird Raquel von den Ärzten nicht genug ernst genommen?
Ihre Krankheitsgeschichte beginnt im Jahr 2017. Zu dieser Zeit leidet sie vermehrt unter wiederkehrenden Harnwegsinfektionen, machte zudem eine Niereninfektion durch. Und: Sie hat Schmerzen beim Sex. Schon damals zeigt ein interner Ultraschall, dass eine acht Zentimeter große Zyste an einem ihrer Eierstöcke sitzt. Die Ärzte, so Raquel, sind davon zwar wenig begeistert – doch sie schicken die junge Frau nach Hause. Laut Dr. Taraneh Shirazian, der Direktorin des Zentrums für Fibroid Care an der NYU Langone Health in New York City“, sei das der erste Fehler gewesen.
Denn: „Schleimzysten lösen sich nicht von selbst wie es gewöhnliche Zysten tun, die normalerweise mit dem Menstruationszyklus einer Frau kommen und gehen", sagte Shirazian gegenüber „TODAY“. „Sie bleiben entweder einfach am Eierstock und behalten die gleiche Größe oder sie können wachsen – und zwar ziemlich schnell. Normalerweise sollte man Zysten ab einer Größe von fünf Zentimetern entfernen.“
Raquel vermutet, dass sie nicht aggressiv genug vorgegangen ist: „Ich denke, wenn ich aggressiver auf meine Schmerzen reagiert hätte, hätten sie mir vielleicht mehr zugehört. Ich ging in die Notaufnahme, aber sie weigerten sich, einfache Tests durchzuführen, sodass ich ohne Antworten nach Hause ging. Sie sagten: 'Oh, Sie sind wahrscheinlich nur aufgebläht, Sie haben wahrscheinlich nur Krämpfe'.“ Falsch gedacht!
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Ohne die Riesen-Zyste kann sich Raquel endlich wieder wie sie selbst fühlen
Jetzt ist ihre Operation etwa vier Wochen her – und Raquel fühle sich wie ein neuer Mensch. Nicht nur die fünf Kilo schwere Zyste verweilt nicht mehr in ihrem Körper, sondern es sind auch ganze fünf Liter Flüssigkeit, die die 25-Jährige jetzt nicht mehr mit sich herumschleppen muss. Sie sagt: „Mein Bauch hat sich wieder normalisiert – keine schlaffe Haut oder so etwas. Aber ehrlich gesagt, das Beste ist, dass ich keine unerträglichen Schmerzen mehr habe.“