An der deutschen Grenze gestoppt
Testergebnis auf Latein! Corona-positive Frau fährt in vollem Reisebus durch halb Europa

Obwohl sie positiv auf das Coronavirus getestet worden war, fuhr eine infizierte Frau aus Bosnien und Herzegowina in einem vollen Reisebus quer durch Europa. Weder die Busfahrer, noch die bosnischen, kroatischen, slowenischen oder österreichischen Grenzpolizisten bemerkten, dass das Testergebnis der Frau positiv war. So kam sie mit dem Blatt bis an die deutsche Grenze, wie krotatische Medien berichten. Zwar endete dort die Corona-Fahrt, doch das Chaos ging erst richtig los.
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Test-Ergebnis auf Latein! Niemand soll es verstanden haben
Rund 60 Fahrgäste und zwei Busfahrer machten sich vergangene Woche von der bosnischen Stadt Zenica auf den Weg nach Deutschland. Sie passierten erst die kroatische Grenze, dann fuhren sie weiter über Slowenien und Österreich bis nach Deutschland. Mehrfach seien die PCR-Tests der Passagiere kontrolliert worden, doch niemandem sei aufgefallen, dass darunter eine positiv getestete Frau war, berichtet das kroatische Nachrichtenportal „Vecernji List“.
Der Grund klingt mehr als kurios! Laut dem Bericht habe die Frau einen Testbescheid in deutscher Sprache vorgezeigt, die Corona-Diagnose sei allerdings in bestem Mediziner-Latein verfasst worden. Aufmerksamen deutschen Grenzbeamten sei der positive Test schließlich aufgefallen, mit Folgen für alle Passagiere. 38 Reisende, die eine gültige Aufenthaltserlaubnis für die Bundesrepublik hatten, durften die Grenze passieren, doch für 21 Menschen blieben die Schranken geschlossen. Sie mussten wieder zurück nach Bosnien fahren.
Die positiv getestete Frau sei vorübergehend in Quarantäne gekommen, heißt es. Ob auch sie zurückkehren musste oder einreisen durfte, ist noch unklar. Auch ist nicht bekannt, wie viele Reisende angesteckt worden sind.
Frau in den Bus gelassen, weil Fahrer lateinische Diagnose nicht verstanden
Das Busunternehmen „Kantić Touristik d.o.o.“ will nun Anzeige gegen die Frau und das Testzentrum erstatten, wegen Gefährdung der anderen Fahrgäste. Außerdem fordert das Unternehmen eine Erstattung der Kosten, die dadurch entstanden sind, schreibt „Vecernji List“ am Montag.
Weiter teilt die bosnische Busfirma mit: „Der Test war ordnungsgemäß ins Deutsche übersetzt, wobei die Diagnose in lateinischer Sprache verfasst war. Die Fahrer wussten nicht, dass der Test positiv war und ließen die Frau in den Bus.“ Für die Passagiere, die nach Deutschland einreisen durften, sei ein zweiter Reisebus organisiert worden, heißt es.
Corona-Zahlen explodieren in Bosnien und Herzegowina
Die Zahl der Neuinfektionen steigt in Bosnien und Herzegowina rasant an. Am Freitag wurden landesweit 818 Neuansteckungen in den letzten 24 Stunden gemeldet. Die Inzidenz pro 100.000 Einwohner lag zuletzt bei 270. Geimpft wird nur spärlich, weil das Land kaum Vakzine beschaffen konnte.
TVNOW-DOKU: Das Impfdilemma und seine Folgen
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