Erster Unfall dieser Art Frachter kollidiert mit Windrad - skurriler Zusammenstoß vor der Küste

26.04.2023, Emden: Das schwer beschädigtes Küstenmotorschiff liegt vor einer Werft in Emden. Das Schiff Petra L ist am Dienstag im Hafen von Emden eingelaufen. Im Vorschiff der "Petra L" klafft ein ca. 10qm großes Loch. Foto: Lars Klemmer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Schiff mit Windkraftanlage kollidiert
geo, dpa, Lars Klemmer

Da hat es aber gewaltig gerummst! Ein Frachter ist auf der Nordsee mit einer Windkraftanlage zusammengestoßen. Das bestätigte das Unternehmen Ørsted, das die Anlage betreibt. Nach Einschätzung der Wasserschutzpolizei könnte es sich um den ersten Unfall dieser Art handeln.

Unfall rund 45 Kilometer vor der Küste

26.04.2023, Emden: Das schwer beschädigtes Küstenmotorschiff liegt vor einer Werft in Emden. Das Schiff Petra L ist am Dienstag im Hafen von Emden eingelaufen. Im Vorschiff der "Petra L" klafft ein ca. 10qm großes Loch. Foto: Lars Klemmer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Das schwerbeschädigte Schiff liegt im Hafen von Emden.
geo, dpa, Lars Klemmer

Das Frachtschiff rammte eine Windkraftanlage des Offshore-Windparks Gode Wind 1. Der Unfall ereignete sich rund 45 Kilometer vor dem deutschen Festland. Die Offshore-Windkraftanlage sei nach zunächst fortgesetzter Nutzung inzwischen für Untersuchungen außer Betrieb genommen worden.

Schadenshöhe bisher unbekannt

26.04.2023, Emden: Das schwer beschädigtes Küstenmotorschiff liegt vor einer Werft in Emden. Das Schiff Petra L ist am Dienstag im Hafen von Emden eingelaufen. Im Vorschiff der "Petra L" klafft ein ca. 10qm großes Loch. Foto: Lars Klemmer/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Der Unfall hat ein großes Loch hinterlassen.
geo, dpa, Lars Klemmer

Nach Angaben von Betreiber Ørsted hat der Frachter nach dem Unfall die Seeraumüberwachung nicht direkt kontaktiert. Das betriebsinterne Kontrollzentrum von Ørsted habe den Vorfall dokumentiert. Eine Schadenshöhe nannte das Unternehmen nicht.

Lese-Tipp: Tourist treibt 19 Stunden im Meer vor griechischer Insel: Frachter rettet ihn

Am Dienstag hatte das rund 70 Meter lange Schiff den Emdener Hafen angesteuert. Die Wasserschutzpolizei in Emden geht davon aus, dass es sich um den Frachter handelt, der die Windkraftanlage rammte. Das Schiff ist beschädigt. Es hat ein metergroßes Loch in der Außenhaut am vorderen Rumpf. Der 59 Jahre alte Kapitän des Frachters machte zunächst keine Angaben.

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Schiff war im "Automatikmodus"

Auf einen Zusammenstoß des Frachters deuteten sogenannte AIS-Daten hin, sagte der Polizeisprecher. Das sind Daten, die den Fahrtverlauf von Schiffen aufzeichnen. Die Daten zeigten, dass der Frachter vom Kurs abgekommen sei. Warum das passierte, sei nicht klar. Das Schiff habe sich im „Automatikmodus“ befunden.

Erster Unfall dieser Art

Nach Einschätzung der Wasserschutzpolizei handle es sich um den ersten Vorfall, bei dem ein größeres Frachtschiff vor der deutschen Nordseeküste mit einer Windkraftanlage zusammengestoßen ist.

Lese-Tipp: Mann schwimmt vor riesigem Frachtschiff um sein Leben

Eine Sprecherin von Ørsted sagte, es habe bereits vor einigen Jahren einen Unfall bei dem Aufbau von Windkraftanlagen gegeben. Dabei habe es sich allerdings um einen Zusammenstoß zweier Schiffe gehandelt. (tpo/dpa)