Neue Fotos sorgen für WirbelHat Tim Wiese Kontakt zu Neonazis?

Tim Wiese unter Nazi-Verdacht! Der ehemalige Bundesliga-Torwart und Nationalspieler soll Freunde aus der rechten Szene haben. Neue Fotos, die derzeit wieder im Internet kursieren, zeigen ihn bei einem Besuch des Volksfestes „Bremer Freimarkt“ – Fans fordern schon lange eine klare Reaktion von Ex-Verein Werder Bremen. Und die gibt es nun.
Fans machen eine klare Ansage
Die Aufnahme von Tim Wiese, die am Wochenende in den sozialen Medien veröffentlicht wurde, zeigt den 40-Jährigen beim Besuch des „Bremer Freimarktes“. Begleitet wird er dabei von mehreren Personen, die in Teilen der rechten sowie Hooligan-Szene angehören sollen. Dies berichtet die „Deichstube“. So zeigt sich Wiese auf einem Bild, das bei Twitter veröffentlicht wurde, mit Stefan Ahrlich. Schon vor Jahren war bekannt geworden, dass dieser zur äußerst rechten Hooligan-Formation „Standarte Bremen“ zählte. Zudem soll er Kontakte zu den „Hells Angels“ halten.
Wiese ließ auf RTL-Anfrage mitteilen, dass er sich zu den Vorwürfen nicht weiter äußern werde. Das tat dafür sein Ex-Club Werder Bremen. „Der SV Werder Bremen distanziert sich von Tim Wiese wegen dessen wiederholtem öffentlichen Umgang mit bekannten Personen aus dem rechten Milieu“, teilte der Club am Montagabend mit. Bis Zweifel an Wieses Haltung ausgeräumt werden könnten, wolle Werder „von Einladungen zu offiziellen Veranstaltungen absehen“ und ihn nicht mehr für die Werder-Traditionsmannschaft auflaufen lassen. In einem Gespräch hätten die Verantwortlichen Wiese darüber am Montag informiert.
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Schon zuvor war Wiese aufgrund seiner umstrittenen Freundschaften in den Fokus der Werder-Fans geraten. Beim 5:1-Heimsieg gegen Borussia Mönchengladbach am 1. Oktober gab es ein Banner im Grün-Weißen Block. Darauf stand: „Wer mit Nazis abhängt, hat im Weserstadion nichts zu suchen – keine Bühne für Tim Wiese!“ Davor machten Bilder die Runde, auf dem der Ex-Torhüter mit Heiko Dörfer, dem Mitglied eines Motorrad-Clubs, zu sehen ist, der von der Polizei dem rechten Spektrum zugeordnet wird.
Um dieses Foto geht es
Wie haben Werder und Wiese reagiert?
Das Thema beschäftigt die Verantwortlichen von Werder Bremen schon länger. Präsident Hubertus Hess-Grunewald sagte kürzlich: „Wir haben bereits Ende vergangenen Jahres Hinweise zu entsprechenden Posts in den sozialen Medien bekommen. Daraufhin haben wir, also Frank Baumann und ich, ein sehr klares Gespräch mit Tim geführt und ihm unsere unmissverständliche Haltung gegen Rechts verdeutlicht.“ Demnach habe es auch eine Warnung gegeben: „Unsere Botschaft war: Wir müssen und wir werden uns von dir distanzieren, wenn du weiter Posts absetzt, auf denen du dich mit Menschen aus der rechtsradikalen Szene zeigst. Wir können als Werder nicht dazu schweigen, sondern distanzieren uns ausdrücklich davon.“ Wiese sei weiterhin im Weserstadion willkommen, man führe am Eingang keine „Gesinnungskontrollen“ durch. Aber man werde Wiese an seinen nun getätigten Aussagen messen.
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Auch Wiese selbst nahm damals Stellung – und dementierte Verbindungen zur rechten Szene vehement: „Das ist absoluter Schwachsinn. Ich habe nichts mit der rechten Szene zu tun und positioniere mich auch ganz klar gegen Rechts“, betonte er auf Nachfrage der „Deichstube“. Wiese bestätigte jedoch auch den Kontakt zu Heiko Dörfer, dem Gründer des Motorrad-Klubs „Radikal Kameraden Bremen“. Dieser sei jedoch nicht rechtsradikal. (jlu)