Formel 1: Wer könnte Nikita Mazepin bei Haas ersetzen? Die Nachfolgekandidaten für den russischen Piloten
Die Nachfolgekandidaten des Schumacher-Teamkollegen
Zukunft im Haas-Cockpit ungewiss: Wer könnte Mazepin ersetzen?
Die weitere Formel-1-Karriere von Nikita Mazepin ist ungewisser denn je. Zwar gab es für den Russen am Dienstag ein Aufatmen: Die FIA lässt russische Piloten unter neutraler Flagge starten und ignoriert eine IOC-Empfehlung – doch die Ungewissheit rund um den russischen Hauptsponsor Uralkali und möglichen Reisebeschränkungen könnten ihm einen Strich durch die Rechnung machen. Die aktuelle Entscheidung aus Großbritannien, russische Sportler nicht in Silverstone starten zu lassen , verkompliziert die Situation weiter. Falls weitere Verbände folgen sollten, wird ein weiteres F1-Engagement von ihm immer unwahrscheinlicher bis unmöglich.
Wir blicken auf die Kandidaten, die das Haas-Cockpit von Mazepin übernehmen könnten.
Pietro Fittipaldi
Er ist die naheliegende Lösung. Denn der 25-Jährige ist der Ersatzfaher bei Haas und daher auch die erste Option auf das Cockpit. Das bestätigte auch Haas-Teamchef Günther Steiner vor wenigen Tagen. "Wenn Nikita aus dem einen oder anderen Grund nicht fahren könnte, würde der erste Anruf an Pietro gehen“, sagte Steiner.
Der Brasilianer stammt aus einer echten Motorsport-Familie und ist der Enkel des zweimaligen Weltmeisters Emerson Fittipaldi, auch sein Onkel und Bruder sind Rennfahrer. Mit spontanen Einsätzen hat er Erfahrung: 2020 sprang er nach dem Feuerunfall von Romain Grosjean für zwei Rennen ein.
Antonio Giovinazzi
Im vergangenen Jahr setzt Alfa Romeo den Italiener vor die Tür. Für ihn geht nun der chinesische Fahrer Guanyu Zhou an den Start. Aus seinen Comeback-Plänen in der Formel 1 hat Giovinazzi keinen Hehl gemacht. Italienischen Medienberichten zufolge ist er ein heißer Kandidat auf eine mögliche Nachfolge. Aktuell ist er als Stammfahrer in der Formel E aktiv und wie Mick Schumacher Ersatzmann bei Ferrari. Die Scuderia ist der Motorpartner von Haas und eng mit dem Team verbandelt.
Was für den 28-Jährigen spricht: Er ist erfahren, kommt bisher auf 61 GP-Einsätze und kennt die aktuellen Formel-1-Autos. Haas müsste Giovinazzi aber von seinem Formel-E-Team loseisen (Dragon).
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Nico Hülkenberg
Inzwischen ist es eine Art Running Gag. Werden Fahrer gesucht, fällt immer wieder der Name Nico Hülkenberg. Der 34-Jährige, der inzwischen Vater geworden ist, ist ein echter Formel-1-Routinier. Er sprang schon für Racing Point 2020 bei gleich drei Rennen ein. Seit 2021 ist er bei Aston Martin als Ersatzfahrer in Wartestellung. Haas müsste den 179-fachen GP-Starter vom britischen Team abwerben. Hülkenberg aber könnte wohl mit seiner Erfahrung sofort helfen und Schumacher Tipps geben. Realistisch ist dieser Coup derzeit allerdings nicht wirklich, es gab bislang offenbar auch keinen Kontakt zwischen Team und Piloten.
Callum Ilott
Ein weiterer Ferrari-Nachwuchspilot in der Liste. Wie Giovinazzi ist er momentan aber in einer anderen Serie gebunden. Der Brite geht 2022 in der IndyCar-Serie für Juncos Hollinger Racing an den Start. Nachteil gegenüber Giovinazzi: Weniger Erfahrung mit F1-Rennen und Rennern.
Der dritte Ferrari-Nachwuchsmann Robert Schwarzman ist wohl keine Option für Haas – er fährt wie Mazepin mit russischer Lizenz.
Oscar Piastri
Sollte der Australier den Sitz bekommen, würden die beiden letzten Formel-2-Champions im gleichen Team fahren. Piastri (20) ist der Meister-Nachfolger von Mick Schumacher, der 2020 den Titel im Unterbau der Königsklasse holte. In Sachen Talent wäre Piastri ein klarer Fall für die Formel 1, der einzig freie Sitz ging allerdings bei Alfa Romeo an Zhou, der bei den eingebrachten chinesischen Sponsorenmillionen sicher keinen Nachteil hatte. In der F2 hatte Piastri den Chinesen klar geschlagen. In der Formel 1 muss sich Piastri noch gedulden. Der Nachwuchspilot der Renault-Academy ist Ersatzfahrer von Alpine, bei denen Esteban Ocon und Fernando Alonso gesetzt sind. (msc)