Stimmen zum Frankreich-GP
Bottas: Scharfe Kritik an Strategie von Mercedes

Was für ein dramatisches Finish beim Frankreich-GP: Max Verstappen fängt Lewis Hamilton zwei Runden vor Schluss dank der besseren Strategie noch ab. Sergio Perez schnupft Valtteri Bottas auf, der sich einen kapitalen Bock leistete. Sebastian Vettel fährt wieder in die Punkte. Und Mick Schumacher? Gewann zumindest (mal wieder) das teaminterne Duell gegen Nikita Mazepin. Die Stimmen zum Rennen in Le Castellet:
Verstappen: Strategie eine Rennentscheidung
Max Verstappen (Red Bull/Sieger): Am Anfang war es echt schwierig. In der einen Runde hatte man eine gute Balance, in der anderen dann gar nicht. Wir haben darum gekämpft, das Auto stabil zu halten. Es war sehr wenig Grip auf der Strecke. Nach dem ersten Stopp hat man gesehen, dass Mercedes hart gepusht hat. Dann hatten wir den zweiten Stopp und das hat sich ausgezahlt. Es war eine Rennentscheidung.
Lewis Hamilton (Mercedes/Platz 2): Max hat einen super Job gemacht. Wir hatten einfach Probleme während des ganzen Wochenendes. Wenn man sieht, was für einen schwierigen Freitag wir hatten, dann ist das noch ein gutes Ergebnis. Ich hatte am Ende einfach keine Reifen mehr. Wir haben am meisten auf den Geraden verloren. Wir müssen analysieren, woran es liegt. Sie waren zu schnell auf den Geraden.
Sergio Perez (Red Bull/Platz 3): Die ersten fünf bis zehn Runden war es fast nicht fahrbar mit diesem ganzen Wind. Es war schwierig, dranzubleiben. Dann bin ich besser in meinen Rhythmus gekommen. Wir konnten im ersten Stint länger draußen bleiben und das hat sich ausgezahlt. Insgesamt war ein gutes Rennen, eine großartige Strategie.
Vettel: "Wäre mehr drin gewesen"
Valtteri Bottas (Mercedes/Platz 4): Ein enttäuschendes Rennen. Red Bull hat gezeigt, dass die Zwei-Stopp-Strategie die Siegerstrategie war. Wir hätten uns früher darauf einstellen müssen. Mein zweiter Stint war doch sehr lang, weil wir sehr führ reingekommen sind. Max hat zwei Stopps gemacht und steht jetzt auf dem Siegertreppchen. Als Team waren wir zu sehr darauf fokussiert, die Einstoppstrategie auszuführen. Wir dachten, das wäre die bessere. Aber das war es nicht. Ich hatte keine Vorderreifen übrig für die letzten zehn, 15 Runden.
Zum Überholmanöver: Ich denke nicht, dass Max mich ausgetrickst hat. Er hatte mehr Traktion und ist besser aus der Kurve rausgekommen.
Sebastian Vettel (Aston Martin/Platz 9): Es war okay. Vielleicht wäre noch mehr drin gewesen, weil die Gruppe davor ein bisschen langsamer war. Ich bin nicht ganz zufrieden, aber es ist toll, dass wir beide Autos in den Punkten haben. Mit einem perfekten Rennen hätten wir ein paar Punkte mehr mitnehmen können, aber soweit ist es schon okay. Bei den Reifen haben wir unsere Hausaufgaben gemacht.
Christian Horner (Teamchef Red Bull): Es war ein super Rennen. In der ersten Kurve ist Max vom Wind erwischt worden. Aber dann war es phänomenal von Max, die ganze Arbeit in der Box. Wir wollten nicht nochmal erleben, was wir in Barcelona erlebt haben. Deshalb sind wir nochmal in die Box gefahren, obwohl wir vorne lagen. Wir haben uns im Vorfeld über die Zwei-Stopp-Strategie unterhalten, die Entscheidung aber im Rennen getroffen.
Wolff: "Müssen den Fehlerteufel austreiben"
Toto Wolff (Teamchef Mercedes): Wir haben die erste Position geschenkt bekommen. Haben dann das Rennen gut kontrolliert. Wir hatten drei Sekunden Undercut-Protection, die nicht gereicht haben. Warum? Weiß ich nicht! Normalerweise müsste das reichen. Wir müssen den Fehlerteufel austreiben. Mit der Strategie hätte es auch gut auskommen können. Heute hatten wir einfach die schlechte Karte.
Zu Bottas: Ich find’ es super, endlich kritisiert er mal, endlich lässt Valtteri mal was raus. Es ist eine Freude anzuschauen. Valtteri ist bärenstark gefahren. Ich sehe da eine gute Entwicklung.
Mick Schumacher (Haas): Der Start war okay. Danach hat es mich im Pulk rausgehauen. Es brauchte viele Runden, um wieder ranzukommen. Im zweiten Stint lief es dann besser und wir konnten von den Rundenzeiten her mit Williams wieder mithalten.