"Vielleicht ist ihm da vorne langweilig"
Wolff und Horner gifteln mal wieder

Was sich liebt, das neckt sich. So heißt es ja immer. Aber nicht im Falle von Toto Wolff und Christian Horner.Die Teamchefs der beiden erfolgreichsten Formel-1-Teams der Neuzeit, Mercedes und Red Bull, lassen kaum ein gutes Haar am anderen. Spätestens in der extrem nervenaufreibenden Saison 2021 bildeten sich unüberwindbare Gräben zwischen den beiden Bossen. Obwohl Mercedes dieses Jahr gar nicht Teil des WM-Kampfes ist, schießt Wolff nun neue Giftpfeile Richtung Horner.
Horner: "Lobbyarbeit, damit ein bestimmtes Team vorne fahren kann"
Grund für das neuerliche Feuer ist eine Aussage Horners in Bezug auf die möglichen Regeländerungen für die Saison 2023, die vor allem Mercedes helfen könnten, wieder aufzuholen: "Ich denke, es gibt eine Menge Lobbyarbeit, um die Regeln für das nächste Jahr deutlich zu ändern, damit ein bestimmtes Team sein Auto niedriger fahren und von diesem Konzept profitieren kann."
Ferrari und Red Bull sprachen sich wiederholt gegen eine Einflussnahme der FIA ein. Wohl auch in Sorge eines wieder erstarkenden Mercedes-Teams. Im Zentrum der diskutierten Anpassungen steht die Verhinderung des sogenannten Porpoising, also dem Hoppeln der Boliden auf der Geraden. Dieses gilt als äußerst schädigend für die Wirbelsäule der Fahrer und soll deswegen auf ein Minimum reduziert werden.
Im Video: So will Mercedes zurück an die Spitze
"Das sind zwei Positionen"
Diese indirekte Anschuldigung seines Erzfeindes lässt Wolff allerdings kalt, weswegen dieser mit einem lockeren Konter antwortet: "Ich glaube, ihm ist da vorne an der Spitze einfach langweilig. Das ist schön für ihn", sagt er und betont, dass es keine Lobbyarbeit in Richtung FIA gibt - zumindest nicht mehr als bei anderen Teams.
Der Mercedes-Teamchef zeigt aber auch Verständnis für den Standpunkt Horners: "Wenn du vorne bist, willst du natürlich sicherstellen, dass sich nichts verändert. Und wenn du nicht vorne bist, dann willst du sicherstellen, dass sich viele Dinge ändern. Das sind die zwei Positionen, um die es geht."
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Wolff will das Problem des übermäßigen Hüpfens übrigens mit einer Fahrerbefragung lösen. Denn laut des Österreichers sei das Bouncing „nicht weg. Die Autos sind viel zu steif und bouncen. Und wenn man die Fahrer fragt, dann wird ein Großteil dem zustimmen - zumindest wenn man sie anonym fragt", ist er sich sicher. "Es gab eine Diskussion unter den Fahrern, aber über den Ausgang spricht niemand." (lde)