Droht der große Knall?

Formel-1-Superstar Lewis Hamilton lehnt sich gegen die FIA auf

ARCHIV - 30.08.2020, Belgien, Spa: Motorsport: Formel-1-Weltmeisterschaft, Großer Preis von Belgien. Lewis Hamilton aus Großbritannien vom Team Mercedes trägt vor dem Rennen ein T-Shirt mit der Aufschrift «Black lives Matter» (Schwarze Leben zählen). (zu dpa: «Formel-1-Star Hamilton hielt Kniefall in Österreich vor Team geheim») Foto: Stephanie Lecocq/POOL EPA/AP/dpa +++ dpa-Bildfunk +++
Setzt bei der Formel 1 gerne mal auf politische Botschaften: Lewis Hamilton (Archivbild).
dpa, Stephanie Lecocq

DAVON hält Lewis Hamilton überhaupt nichts! Der siebenfache Formel-1-Weltmeister aus Großbritannien (38) will sich nicht an die neuen Vorgaben des Automobil-Weltverbands in Sachen Meinungsäußerung halten. Das hat der Mercedes-Pilot nun ganz deutlich gemacht.

„Der Sport hat eine gewisse Verantwortung"

Die FIA hatte zuletzt ihre Statuten präzisiert: Den Piloten sind demnach politische, religiöse und persönliche Äußerungen oder Kommentare, die insbesondere gegen den allgemeinen Grundsatz der Neutralität verstoßen, untersagt. Der Verband kann solche jedoch auch vorher schriftlich genehmigen. Dann sind sie erlaubt. Klar ist aber: Die Rennfahrer bekommen einen Maulkorb!

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Hamilton, der seine weltweite Bekanntheit seit Jahren auch nutzt im Kampf unter anderem für Gleichberechtigung und Diversität und gegen Rassismus, betonte nun, dass „mich nichts davon abhalten kann über die Dinge zu reden, die mich leidenschaftlich interessieren“. Wenn es etwas gebe, das gesagt werden müsse, werde er das auch weiterhin tun, sagte er am Rande der Vorstellung des neuen Mercedes für die kommende Saison. Der Silberpfeil wird wie 2020 und 2021 wieder schwarz lackiert sein, diesmal vornehmlich aus Gewichtsgründen.

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„Der Sport hat eine gewisse Verantwortung, um mitzuhelfen, auf Missstände aufmerksam zu machen“, erklärte Hamilton, der vor allem zusammen mit Sebastian Vettel bis zu dessen Karriereende nach der vergangenen Saison der politische Wortführer der Piloten ist. Für ihn ändere sich nichts, betonte Hamilton, der es 2007 als erster Schwarzer in die Formel 1 geschafft hatte.

Andere Fahrer halten zu Hamilton

Teamkollege George Russell stimmte seinem britischen Landsmann zu. „Ich denke, das ist total unnötig“, sagte er zu dem Verbot und hofft noch, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt. „Wir werden unsere Sichtweisen und Gedanken nicht durch irgendwelche dummen Regeln einschränken.“ (jlu/dpa)