Statements nur mit Erlaubnis
Maulkorb für Formel-1-Stars!

Sebastian Vettel und Lewis Hamilton haben in den vergangenen Jahren im Formel-1-Zirkus immer wieder Zeichen gesetzt. Mit den öffentlichen politischen Statements ist nun wohl weitgehend Schluss. Denn der Weltverband FIA verbietet ab sofort politische, religiöse oder persönliche Statements, wenn diese nicht vorher explizit erlaubt worden sind.
FIA ändert Sportkodex
Der Motorsport-Weltverband FIA hat seine Statuten für das kommende Jahr aktualisiert. Er gilt auch für die Formel-1-Fahrer. Der Artikel 12.2.1.im Sportkodex („International Sporting Code“) legt nun fest, dass Fahrer einen Regelverstoß begehen, wenn sie generell „politische, religiöse oder persönliche Statements zeigen, die gegen das generelle Prinzip der Neutralität von der FIA gemäß ihrer Statuten verletzen“ - es sei denn diese wurde vorab schriftlich von der FIA und den Regelhütern genehmigt.

Damit wären Aktionen wie von Hamilton und Vettel wohl nur noch selten möglich. Beide hatten in den zurückliegenden Jahren mit verschiedenen Aktionen viel Aufmerksamkeit erregt. 2020 kam der Rekordweltmeister in Mugello mit einem T-Shirt aufs Podest, das Polizeigewalt anprangerte (Die schwarze Frau Breonna Taylor wurde von Polizisten erschossen). Die FIA leitete damals ein Verfahren gegen den Briten ein. Eine Strafe bekam er aber nicht.
Sebastian Vettel legte Finger in die Wunde
Sebastian Vettel setzte zuletzt immer wieder politische Zeichen. Beim Grand Prix 2021 in Ungarn trug er beispielsweise eine „Same Love“-Shirt für die LGBTQ-Community, in Miami adressierte er den Klimawandel und steigenden Meeresspiegel. In Kanada zeigte er in diesem Jahr eine „Stoppt Teersandbbau – Kanadas Klimasünden“-Oberteil.

Ursprünglich wollte Vettel diese Botschaft auch auf seinem Helm abbilden. Im Rennen aber war sie nicht mehr zu sehen. Dies hatte Spekulationen genährt, dass Aston Martin und die Formel 1 Druck auf den viermaligen Weltmeister ausgeübt hätten.
Vettel hatte verschnupft auf Fragen rund um den fehlende Spruch auf dem Helm reagiert. Der Deutsche muss sich nun nicht mehr mit FIA und Teamoffiziellen wegen dieser Thematik streiten. Er ist seit einem Monat in Formel-1-Rente. (msc)