Formel-1-Serie enthüllt

Talent "kann man nicht entwickeln" - So krass lästerten die Haas-Bosse über Mick

FORMULA 1 HEINEKEN DUTCH GRAND PRIX 2022 / 02.09.2022, Circuit Park Zandvoort, Zandvoort, FORMULA 1 HEINEKEN DUTCH GRAND PRIX 2022 , im Bild Mick Schumacher DEU, Haas F1 Team mit Teamchef Günther Steiner Haas F1 Team. *** FORMULA 1 HEINEKEN DUTCH GRAND PRIX 2022 02 09 2022, Circuit Park Zandvoort, Zandvoort, FORMULA 1 HEINEKEN DUTCH GRAND PRIX 2022 , in picture Mick Schumacher DEU , Haas F1 Team with Team Principal Günther Steiner Haas F1 Team nordphotoxGmbHx/xBratic nph00250
Günther Steiner und Mick Schumacher - nicht die beste Teamchef/Fahrer-Beziehung, die die Formel 1 erlebt hat.
Imago Sportfotodienst

Mick Schumacher und Haas, das passte in der Formel-1-Saison 2022 selten zusammen. Nur zweimal raste der 23-Jährige im US-Renner in die Punkteränge – sein Auto zerlegte er häufiger. Und das passte den Haas-Bossen überhaupt nicht. Die fünfte Staffel der F1-Serie „Drive to Survive“ enthüllt: Sowohl Rennstallbesitzer Gene Haas als auch Teamchef Günther Steiner lästerten böse über Mick ab.

Gene Haas: „Es wächst ihm über den Kopf"

Schumachers zweite F1-Saison in Haas-Diensten ist geprägt von selbstverschuldeten, millionenschweren Crashs. Schon beim zweiten Rennen in Dschidda/Saudi-Arabien setzt Schumi jr. seinen Boliden in die Wand – ein Totalschaden, der Steiner auf die Palme bringt.

Die „Bild“ zitiert aus einem Telefongespräch, das in Folge 3 der Drive-to-Survive-Staffel über Mick (Titel: „Wie der Vater so der Sohn?“) zu sehen und hören ist. Steiner übermittelt Teameigner Haas die finanziellen Folgen des Unfalls: „Es ist schlimm, zwischen einer halben Million und einer Million.“ Und weiter: „Wir haben ihm ein Jahr zum Lernen gegeben und was macht er? Im zweiten Rennen zerstört er verdammt noch mal ein Auto, nur weil der andere schneller ist.“ Der „andere“, den Steiner meint: Mick-Kollege Kevin Magnussen, der wesentlich besser in die Saison startete als der Deutsche.

Oberboss Haas antwortet: „Es wächst ihm über den Kopf.“ Ein durchaus erstaunliches Urteil, war der Saudi-GP doch erst das zweite Rennwochenende des Jahres.

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Haas sprach von "Dead-Man-Walking-Bereich"

Der Höhepunkt der Haas/Steiner-Lästerei folgt bei Schumachers Tiefpunkt in Monaco. Der junge Pilot verliert in der Schwimmbad-Schikane die Kontrolle und kracht in die Leitplanke – den Haas zerfetzt es in zwei Teile. Wieder sind die Teambosse schwer on fire, wieder glüht die Telefonleitung zwischen Europa und den USA.

Haas rechnet schonungslos mit Schumacher ab: „Es braucht Talent. Man kann Talent nicht entwickeln.“ Daraufhin entgegnet Steiner: „Nein, man kann es nicht kaufen und es nicht entwickeln.“ Haas: „Das ist der 'Dead-Man-Walking'-Bereich.“

Nico Hülkenberg statt Mick Schumacher

Schumacher fing sich nach dem Monte-Carlo-Debakel zwar, raste in Silverstone und Spielberg zweimal in Folge in die Punkte. Aber: Bei den Haas-Bossen war er offenbar nach seinen happigen Crashs unten durch.

Nach Saisonende verlor Schumacher sein Stammcockpit bei Haas, der US-Rennstall holte Nico Hülkenberg in die F1 zurück. Schumacher heuerte als Ersatzfahrer bei Mercedes an. (mar)