Dreher, Defekt und Mazepin-Spruch
Seb und Mick kassieren England-Dämpfer

Gebrauchter Tag für die deutschen Formel-1-Piloten! In dem Trubel rund um den Crash zwischen Max Verstappen und Lewis Hamilton ging es (beinahe) unter: Sebastian Vettel und Mick Schumacher erlebten einen Großbritannien-GP zum Vergessen. Mick Schumacher musste sich hinterher sogar noch große Töne vom Stallrivalen Nikita Mazepin für dessen Überholmanöver anhören.
Gut gestartet, schlecht beendet
Das Rennen in Silverstone werden Sebastian Vettel und Mick Schumacher nicht in guter Erinnerung behalten. Während sich Vettel mit einem Dreher selbst aus der Punktejagd verabschiedete, wurde Schumacher diesmal sogar vom Teamkollegen Nikita Mazepin kassiert und wurde Letzter.
Schon in der Anfangsphase leistete sich Aston-Martin-Pilot Vettel einen vermeidbaren Fehler, legte mit dem AMR21 eine selbstverschuldete Pirouette hin. Besonders bitter: Der viermalige Weltmeister befand sich in aussichtsreicher Position, lag an sechster Stelle. Eine Punkte-Party wäre drin gewesen.
Fortan fuhr er am Ende des Feldes hinterher. Um den gebrauchten Tag „abzurunden“, musste er am Ende wegen technischer Probleme sogar aufgeben. Ein Highlight setzte er aber noch: Er blieb nach dem Rennen länger und sammelte Müll auf den Tribünen ein.
Probleme mit der Reifenstrategie
Wenig besser lief es bei Schumi jr. auf der Strecke: Wegen einer offenbar verkorksten Rennstrategie bekam der 22-Jährige nach dem Reifenwechsel wenig Pace auf den Silverstone-Asphalt. Davon profitierte dann Stallrivale Nikita Mazepin, den er eigentlich im Griff hat. In Runde 25 schnupfte Mazepin seinen Teamkollegen auf.
Das schwache Schumacher-Ergebnis war nicht auf einen technischen Defekt zurückzuführen, wie er nach dem Rennen bestätigte, sondern lag in der Rennstrategie nach der Umstellung von von Medium- auf Hard-Reifen begründet. "Ich glaube, dass die Herangehensweise an diesen zweiten Stint falsch war. Wir haben versucht, den Reifen etwas zu schonen, speziell zu Anfang. Er ist da aber ziemlich Attacke gefahren. Dann ist er halt an mir vorbeigefahren“, sagte er bei Sky.
"Mein bestes Überholmanöver der letzten drei Jahre
Mazepin selbst feierte sein Überholmanöver gegen Schumacher. „Ich musste am Anfang hart arbeiten, um nach vorne zu kommen. Denn es ist auf dieser Strecke schwierig zu überholen. Ich habe viel von meinen Reifen verbraucht. Aber dann war es vermutlich mein bestes Überholmanöver der letzten drei Jahre“, ließ er sich im offiziellen Haas-Rennbericht zitieren.
Ein bisschen Stichelei ließ er sich also nicht nehmen. Bislang hatte der Formel-1-Neuling auch nur wenige Möglichkeiten für solch großen Worte.
Insgesamt steht es nach den ersten zehn Rennen immer noch 8:2 für Schumacher. Grund zur Panik besteht also bei Weitem nicht. "Wir lernen daraus. Und das ist alles auch hoffentlich in Vorbereitung auf nächstes Jahr“, sagte der Deutsche. (msc)