Läster-Attacke von Verstappen
Keine „Schildkröte!“ FIA reagiert auf Safety-Car-Spott

Retourkutsche nach dem Spott über das Safety Car. Der Motorsport-Weltverband (FIA) sah sich genötigt, eine offizielle Stellungnahme zur Geschwindigkeit des Safety Cars zu veröffentlichen. Der Grund: Weltmeister Max Verstappen und Co. hatten über den Einsatz gelästert.
Nur Probleme für Aston Martin
Es passt ja ein bisschen ins Bild. Ausgerechnet ein Aston Martin war am vergangenen Wochenende das Safety Car (Mercedes und Aston Martin wechseln sich ab). Ausgerechnet. Manch einer witzelte im Netz, dass der von Bernd Mayländer gefahrene Wagen der einzige Aston Martin ohne Probleme an diesem Wochenende in Melbourne gewesen sei. Vettel crashte mehrfach, auch Teamkollege Stroll hatte große Probleme, sorgte für Kleinholz-Alarm. Aber der Witz stimmt auch nicht ganz.
Denn bei seinem Einsatz mit dem grünen Wagen sah sich der deutsche Safety-Car-Pilot massiver Kritik ausgesetzt. Red-Bull-Pilot Max Verstappen beschwerte sich über die „Schildkröte“, die „viel zu langsam fahre“. Problem: Die Fahrer wollen möglichst das Tempo und Temperatur für ihre Reifen hochhalten. Ansonsten der beim Restart der GAU. Ähnlich äußerten sich Mercedes-Mann George Russell und WM-Leader Charles Leclerc. Der Ferrari-Pilot berichte, dass der Safety-Car-Wagen vor ihm durch die Kurven gerutscht sei.
FIA verteidigt Wagen und Mayländer
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Vier Tage später kommt nun die FIA mit ihrem Statement heraus und stellt klar: Safety First. Das Safety Car solle in erster Linie Sicherheit für die Fahrer, Marshalls und Offizielle gewährleisten und die Geschwindigkeit stehe erst an zweiter Stelle.
Der Verband reagierte auch auf die Aussagen, dass die Aston-Version des Safety Cars weniger Tempo mache als der rote Mercedes. Für die Geschwindigkeit sei die Rennleitung verantwortlich, hieß es. „Die Pace wird nicht durch die technischen Fähigkeiten des Safety Cars eingeschränkt", stellt die FIA klar.
Der Weltverband will offenbar die Kritik an Aston Martin und an Mayländer entschärfen. Weiter heißt es: "Es handelt sich um spezielle Hochleistungsfahrzeuge, die von zwei der besten Hersteller der Welt vorbereitet werden. Diese Autos müssen zu jeder Zeit mit wechselnden Streckenbedingungen zurechtkommen und werden von sehr erfahrenen Fahrern und Co-Piloten gesteuert.“
In der Wüste durfte noch Mercedes ran
Seit der Saison 2021 gibt es erstmals seit 25 Jahren zwei Hersteller des Safety Cars. Aston Martin wechselt sich seither mit Mercedes ab. Die beiden Autobauer sind auch für das Medical Car zuständig. Der Vertrag läuft über mehrere Jahre.
Beim Auftakt am 20. März in Bahrain und in Saudi-Arabien in der Woche darauf durfte Mercedes als Erstes ran. Beim dritten Rennen in Australien folgte dann Aston Martin – mit den bekannten Folgen. (msc)