Russe erhebt Vorwürfe
Nikita Mazepin schimpft über Haas-Ansage: "Willst du mich verarschen?"

Über das Verhältnis der Haas-Piloten Nikita Mazepin und Mick Schumacher ist alles gesagt. Die Kurzversion lautet: Freunde sind die Rookies nicht und werden es wohl auch nie werden. Immer wieder geraten die Youngster des amerikanischen Formel-1-Rennstalls aneinander. Nun wird in Mexiko das nächste Kapitel dieser ungesunden Beziehung geschrieben.
"Das ist eine fortwährende Geschichte"
In den vergangenen Wochen war es extrem ruhig bei Haas. Und das war eine gute Nachricht. Denn zwischen den beiden Rivalen im Cockpit war die Lage entspannt. Zumindest gab es keine Berichte über größere Dispute. Das ändert sich nun in Mexiko. Im Qualifying zum Großen Preis an diesem Sonntagabend sorgt Nikita Mazepin mal wieder für Aufregung.
Was war passiert? Der Russe wollte in der Aufwärmrunde an seinem Teamkollegen Schumacher vorbeiziehen. Das durfte er allerdings nicht. Chefingenieur Ayao Komatsu verneinte den Wunsch. Der Youngster, dessen Vater das US-Team sponsert, reagiert reichlich empört. "Willst du mich verarschen?", polterte er über den Teamfunk. Und dabei blieb es nicht.
"Das ist eine fortwährende Geschichte", schimpft er später bei Sky: "Ich war in einer Position, wo ich etwas schneller fahren musste, um meine Reifen aufzuwärmen." Was den 22-Jährigen aus Moskau ganz besonders wurmte: Beim Qualifying in Zandvoort durfte Schumacher überholen, er selbst nun aber eben nicht. "Damals wurde mir gesagt, dass die Fahrer das tun dürfen, wenn sie einen anderen Umgang mit den Reifen haben", sagt er bei Sky.
"Wir sitzen ja nicht im Pub und trinken Bier!"
Der Russe kritisierte weiter, dass bei seinem Team offenbar mit unterschiedlichem Maß gemessen werde: "Ich habe mich an die Regeln gehalten, aber anscheinend ist das auf der anderen Seite der Garage anders." Auf die Frage, ob er wirklich an eine ungleiche Behandlung glaube, antwortete er später beschwichtigend: Gefragt, ob er eine Ungleichbehandlung im Team ausmacht, relativiert er seinen Ärger am Funk: "Wir sitzen ja nicht im Pub und trinken Bier. Du fragst, du bekommst eine Antwort und du respektierst die Antwort."
Schumacher wollte sich derweil zur Attacke seines Rivalen nicht ausführlich äußern, er erklärte bloß: "Ich habe nur gesehen, dass er versucht hat zu überholen. Aber das war das nicht wirklich nötig, weil wir alle eigentlich noch genügend Platz hatten. Von daher habe ich mein Ding durchgezogen und das Team hat das gemanagt." Anlass für eine Aussprache sieht er nicht.
Das Qualifying beendeten Schumacher und Mazepin auf den Positionen 18 und 19. Doch wegen zahlreicher Strafen im Feld schiebt es die beiden Haas-Fahrer bis auf 14 und 15 nach vorne. (tno)