Teamchef: "Keine Leichte Aufgabe"Mazepin kämpft gegen Heck-Probleme

Nikita Mazepin fährt in seiner ersten Formel-1-Saison deutlich der Musik und auch Teamrivale Mick Schumacher hinterher. Haas-Teamchef Günther Steiner erklärt, warum sich der Russe an seinem Wagen so aufreibt.
Steiner beklagt schwache Basis

Vier Rennen, ein Ausfall, drei Mal angekommen, jeweils abgeschlagen auf dem letzten Rang. Dazu viel Ärger wegen Rookie-Fehlern und Missachtung des Gentlemen’s Agreement im Qualfying. Nikita Mazepin ist noch nicht wirklich in der Formel 1 angekommen. Das hatte er schon vor dem Spanien-GP in Barcelona im exklusiven RTL-Interview zugegeben. „Es ist noch ein weiterer Weg“, sagte der 22-Jährige, der auf Referenzstrecke des Circuit de Barcelona-Catalunya auf Besserung gehofft hatte.
Stattdessen sah er wie in den Rennen zuvor als Letzter die Zielflagge. Verbesserung? Nicht wirklich auszumachen, auch wenn der Teamchef lobte: „Er hat nun das dritte Rennen in Folge zu Ende gefahren und lernt ständig dazu.“
Ein Grund für die anhaltenden Schwierigkeiten: Schon seit Saisonbeginn kämpft er mit dem instabilen Heck des VF-21, das ist kein Geheimnis. „Unsere Basis nicht so gut wie das unserer Konkurrenten. Und wir wissen, dass wir Probleme mit der Aerodynamik am Heck haben, also haben wir nicht genug Downforce“, sagte Haas-Teamchef Günther Steiner.
So richtig bekommt das US-Team die Schwachstelle am Auto nicht in den Griff. „Wir versuchen es mit ein paar Änderungen am Set-up auszubessern. Das ist das einzige, was wir tun können, auf ein paar Strecken kann man es probieren, auf anderen nicht.“
Mick Schumacher kommt mit Heck besser klar

Und Mazepin hat deutlich mehr Probleme damit als Schumi Jr. im gleichen Renner. „Es ist keine leichte Aufgabe mit diesem Auto etwas zu finden, das er mag, weil das Heck nicht so stabil ist“, bilanzierte Mazepin-Boss Steiner.
Schumacher hingegen kommt mit dem unruhigen Heck besser klar. „Jeder weiß, dass Fahrer unterschiedliche Fahrstile haben. Ich zum Beispiel mag ein instabileres Heck und dafür eine stabilere Front, Nikita nicht.“
Steiner betont zwar, dass Mazepin nicht explizit ein stabileres Heck gefordert, dafür aber berichtet habe, dass das Auto beim Einlenken „nervös“ sei.
„Mein Racing-Stil passt besser zu stabileren Autos"
Mazepins Aussagen im RTL-Interview in der vergangenen Woche waren allerdings relativ deutlich. Der Milliardärssohn gab freimütig preis, dass der VF-21 nicht wirklich mit seinem Fahrstil kompatibel sei. „Mein Racing-Stil passt besser zu stabileren Autos, als ich es hier gewohnt bin. Je schneller das Auto, desto mehr kann ich das Maximum rausholen“, so Mazepin. „Das konnte man in den vorherigen Saisons in anderen Rennserien bei mir sehen. Mit langsameren Wagen im Grid habe ich mehr Problemen. Aber ich habe gehört, dass wir ein gutes Auto für das nächste Jahr bekommen.“
Das mag sein, die Realität sieht derzeit aber anders aus und mit Blick auf das nächste Rennen ist die Aussicht eher düster. Der fehlende Abtrieb dürfte gerade in Monte Carlo den VF-21 besonders betreffen – und damit vor allem Mazepin. (msc)