Monaco-GP | 1. Training
Red Bull fliegt auf 1, Schock für Leclerc und Alonso

Oh là là, endlich wieder Monaco: Nach der Corona-Zwangspause im vergangenen Jahr ist die Formel 1 zurück im Fürstentum. Beim traditionell am Donnerstag stattfindenden 1. Training holte Sergio Perez im Red Bull die Bestzeit vor Carlos Sainz (Ferrari) und Teamkollege Max Verstappen. Für Charles Leclerc (Ferrari) war bei seinem Heimspiel schon nach wenigen Minuten Schluss. Sebastian Vettel machte einen Sprung nach vorne und landete auf Rang acht. Die erste Mauer-Bekanntschaft machte kein Rookie, sondern ein alter F1-Hase.
Frühes Aus für Charles Leclerc, Sainz vorne dabei
Auftakt für das legendäre Grand-Prix-Wochenende an der Côte d’Azur. In der ersten Trainingssession für den Monaco-GP (Sonntag, 15 Uhr im RTL-Liveticker) ließ Red Bull erstmals die Muskeln spielen. Sergio Perez durchkurvte auf soften Pneus die enge Strecke in 1:12,536 am schnellsten, gefolgt von Carlos Sainz (+0,07) und Max Verstappen (+0,112), der nur die Medium-Reifen untergeschnallt hatte. Auch das Schwesterteam AlphaTauri zeigte sich in Frühform. Pierre Gasly wurde Vierter mit lediglich vier Zehnteln Rückstand.
Mercedes musste sich zum Auftakt mit Platz fünf (Hamilton/+0,45) und sechs (Bottas/+0,6) begnügen. Beide Schwarzpfeil-Piloten hielten sich bei der Hatz nach schnellen Runden aber noch zurück.
Die Zeiten vom ersten Training im Überblick
Sebastian Vettel vor Lance Stroll
Für Sebastian Vettel im Aston Martin lief es in Monte Carlo überraschend gut. Der viermalige Weltmeister beendete das 1. Training auf Rang acht (+1,2) und lag drei Zehntel vor dem Teamkollegen Lance Stroll. Offenbar findet sich der 33-Jährige im AMR21 immer besser zurecht.
Verstappen hatte für das Wochenende einen heißen Kampf angekündigt. Einzig die Änderungen am Set-Up seines Wagens gegen Endes des Trainings verärgerten den WM-Zweiten. "Gebt mir das zurück, was ich vorhin hatte“, meckerte er am Funk. Die Ergebnisse des 1. Trainings dürften dem Team aber weiter Hoffnung im Titelkampf geben.
Alonso küsst Mauer
Der erste leichte Einschlag im Leitplanken-Labyrinth ging auf die Kappe von Altmeister Fernando Alonso, der damit die ersten Gelben Flaggen des Wochenendes auslöste. Der Alpine-Pilot kam in der letzten Kurve zu weit raus, touchierte die Mauer. Seine Aufhängung wurde beim Aufprall leicht beschädigt. Wenig später musste er die Auslaufzone der Sainte-Devote-Kurve nutzen, um einen weiteren Crash zu vermeiden. Zuvor hatte sich an gleicher Stelle auch Kimi Räikkönen (Alfa Romeo) verbremst wurde in der Auslaufzone zum Kurzzeit-Parker.
Das Duell zwischen Mick Schumacher und Nikita Mazepin in den Häuserschluchten war deutlich enger als zuletzt. Die beiden Haas-Fahrer wechselten mehrmals die Positionen. Am Ende war der Russe zwei Zehntel schneller als Schumi jr.
Gerade für Neulinge wie die beiden ist der Kurs eine echte Herausforderung, besonders in diesem Jahr, da nur 60 statt 90 Minuten zur Verfügung stehen. Im Vordergrund stand daher eine unfallfreies Antasten. Bis auf eine kritische Situation mit Verstappen am „Schwimmbad“ und einer leichten Mauerberührung (beide Mazepin) gelang dies auch.
Einen frühen Dämpfer erlebte Charles Leclerc – ausgerechnet auf seiner Heimstrecke: „Was ist mit dem Motor los? Ich denke, es ist etwas kaputt“, funkte er nach nicht einmal zehn Minuten gen Box. Wenig später bestätigte die Scuderia Getriebeprobleme am Boliden von Leclerc. Für den 23-Jährigen war die Session somit schon wieder vorbei. Damit geht die Monaco-Misere für den Ferrari-Piloten vorerst weiter. Bislang war er bei seinen Heimspielen alles andere als erfolgreich, noch nie holte der Monegasse hier Punkte. Die erste Session hatte er zuvor noch mit Grüßen in Richtung Fans gestartet.
Für seinen Teamkollegen Carlos Sainz lief es unterdessen deutlich besser. Der Spanier setzte schnell eine Referenzzeit, mit der er lange an der Spitze stand. Am Ende fuhr er auf einen starken zweiten Platz.
McLaren brachte mit dem Retro-Gulf-Look neuen Farben zum Auftakt, wie von Teamchef Andreas Seidl erwartet taten sich Lando Norris (7.) und Daniel Ricciardo (15.) aber noch mit den langsamen Kurven schwer und waren weit weg von den Spitzenplätzen.
Im vergangenen Jahr war das legendäre Grand-Prix-Wochenende in Monaco wegen der Corona-Pandemie abgesagt worden. Beim bisher letzten Rennen 2019 holte Hamilton den Sieg. Verstappen wurde wegen einer Zeitstrafe vom zweiten auf den vierten Platz versetzt. (msc)