"Warum ist es so passiert?"

Schumacher über Team-Taktik im Sprint entsetzt

Formula 1 2022: Austrian GP RED BULL RING, AUSTRIA - JULY 09: Kevin Magnussen, Haas VF-22, leads Mick Schumacher, Haas VF-22, and Sergio Perez, Red Bull Racing RB18 during the Austrian GP at Red Bull Ring on Saturday July 09, 2022 in Spielberg, Austria. Photo by Andy Hone / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2211_093656_ONY7060
Mick Schumacher hinter Kevin Magnussen.
imago

Mick Schumacher liefert sich beim Formel-1-Sprint in Spielberg ein rundenlanges Renn-Spektakel mit Rekord-Weltmeister Lewis Hamilton, wehrt die Angriffe des siebenmaligen Champions lange Zeit gekonnt ab. Doch hinterher ist der 23-Jährige sauer auf sein Team und den Stallrivalen Kevin Magnussen.

Schumacher: "Er blockt mich ab"

Platz neun im Sprintrennen, den Altmeister zum heißen Tanz gebeten – trotzdem bedient. Mick Schumacher erlebte einen komplizierten Samstagnachmittag in Spielberg. Aber der Reihe nach.

Nach dem Start verteidigte Schumi jr. seinen siebten Rang und fuhr schnell auf seinen Teamkollegen Kevin Magnussen auf. Schumacher war der schnellere Mann. Als er zum Manöver ansetzte, blockte ihn der Däne ab, wie sich Schumacher am Funk beschwerte. Seine Bitte, ihn vorbeizulassen, wurde vom Kommandostand nicht erhört.

Durch das intensive Duell tauchten im Rückspiegel die Konkurrenten auf. Zum Beispiel Sergio Perez, der vom teaminternen Kampf profitierte und sich Schumacher schnell schnappte. Als dann später auch Hamilton immer näher und näher kam, fragte Schumacher nach, ob er nicht wieder ins DRS-Fenster von Magnussen hinein könne, um sich den Mercedes-Piloten mit Zusatz-Power vom Leib halten zu können. Doch es kam anders. Magnussen ließ seinen Kollegen nicht näher heran, und irgendwann war auch Schumachers Kampf gegen Hamilton verloren. Und das, obwohl sich der Mercedes-Star lange die Zähne ausgebissen hatte.

Lese-Tipp: Steiner – Ferrari kann uns Mick nicht vorschreiben

Schumacher hat Redebedarf

Schumacher beschwerte sich nach dem Rennen über sein Team. „Es war unnötig, das auszudiskutieren. Ich hatte das Gefühl, dass ich schneller war. Ich weiß nicht, warum das Team das Gefühl nicht hatte“, sagte er bei Sky. Es gibt Klärungsbedarf im Haas-Team.

„Das, was ich verstehen muss: Warum ist es so passiert? Weil im Endeffekt haben wir so die Punkte verloren. Ich glaube, wenn wir uns gegenseitig gezogen hätten, hätten wir jetzt wahrscheinlich mehr Punkte gehabt“, analysierte der 23-Jährige weiter.

Magnussen, der Siebter wurde, beschwichtige im Sky-Interview: Er habe nicht gewusst, dass Mick nicht mehr im DRS-Fenster gewesen sei. Er habe sich halt gut gefühlt und gepusht. Das mache man so in der Formel 1.

Immerhin konnte sich Schumacher ansatzweise über seine starke Leistung im Duell mit Hamilton freuen. Es sei „natürlich schön zu sehen, dass wir den Speed hatten dafür“, sagte er. „Normalerweise war das nicht gerade der Fall. Wir müssen verstehen, warum wir heute so schnell waren im Vergleich zu Lewis.“

Nach dem Rennen musste Schumacher auch noch kurz zittern: Die Stewards ermitteln wegen unerlaubter Hinweise am Funk gegen ihn und sechs weitere Fahrer. Wenig später wurden aber alle freigesprochen. (msc)