Klartext von Mercedes

„Märchen“ – Hamilton erklärt Chassis-Tausch

Mercedes driver Lewis Hamilton of Britain addresses the media after the qualifying session ahead of the French Formula One Grand Prix at the Paul Ricard racetrack in Le Castellet, southern France, Saturday, June 19, 2021. The French Grand Prix will be held on Sunday. (Nicolas Tucat/Pool via AP)
Lewis Hamilton
MF, AP, Nicolas Tucat

Da hoben plötzlich einige Beobachter argwöhnisch den Zeigefinger. Mercedes gab vor dem Frankreich-GP bekannt, dass die Piloten Lewis Hamilton und Valtteri Bottas ihre Chassis getauscht hätten. Teamchef Toto Wolff und Hamilton sahen sich nun genötigt, Stellung zu beziehen. Der Weltmeister räumte ein „Märchen“ aus der Welt.

Wolff räumt Chassis-Gerüchte ab

Der Tausch führte umgehende zu wilden Spekulationen, nicht zuletzt auch deswegen, weil der Brite in den ersten Trainingssessions hinter Bottas lag und über Probleme klagte. Die Verschwörungstheorien schrieben eilig einen bevorzugten Hamilton herbei. Darüber kann Mercedes-Boss Wolff nur den Kopf schütteln. Der Chassis-Wechsel sei eine Routine-Aktion im Team. „Wir tauschen die ganze Zeit Teile unter den Einsatzfahrzeugen aus. Weil die Rennwagen-Chassis aus der Vorsaison übernommen worden sind, müssen wir sie viel länger als eigentlich geplant einsetzen. Und wir wollen nicht, dass ein einzelnes Chassis zu viele Kilometer erhält“, stellte der Österreicher klar. Es sei kein Vorschlag eines Fahrers gewesen, sondern vom Team, so Wolff.

Hamilton: Balance war schuld

Auch Hamilton wurde deutlich: „Da haben einige Leuten ein Märchen in die Welt gesetzt, aber das stimmt einfach nicht“, sagte der 36-Jährige. „Der einzige Grund, warum ich in den freien Trainings langsamer war – wir waren in Sachen Fahrzeugbalance noch nicht dort, wo wir sein wollten.“

Weniger später hatten sie diese Hebel aber offenbar gefunden, gerade rechtzeitig für Q3. „Wir sind vor und zurück gegangen, vor und zurück. Und wortwörtlich zehn Minuten vor der Session haben wir dann noch Änderungen vorgenommen und gesagt: 'Probieren wir es und schauen wir mal, was wir damit bewerkstelligen können.'"

Hat geklappt. Nur der WM-Führende Max Verstappen lag vor dem Weltmeister. „Es freut mich, dass ich im Qualifying beweisen konnte, dass einige Leute Unrecht hatten. Auf die tolle Qualität unserer Mannschaft lasse ich nichts kommen. Jeder weiß, dass die Autos von Valtteri und mir genau die gleichen sind.“

Beim Großen Preis von Frankreich am Sonntag (15 Uhr, RTL-Liveticker) startet Hamilton von Platz zwei, Valtteri Bottas geht von Rang drei ins Rennen. Das Red Bull/Mercedes-Sandwich verspricht viel Spannung und taktische Spielchen auf der Strecke in Südfrankreich. (msc)