3. Training zum Großbritannien-GP

Verstappen kontert im Silverstone-Wind, aber Mercedes lauert

F1 Grand Prix of Great Britain - Practice Max Verstappen of the Netherlands driving the 1 Oracle Red Bull Racing RB18 Honda during practice ahead of the F1 Grand Prix of Great Britain at Silverstone on July 1, 2022 in Northampton, United Kingdom. Northampton England PUBLICATIONxNOTxINxFRA Copyright: xJosexBretonx originalFilename:breton-f1grandp220701_npKnT.jpg
Max Verstappen
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Viel Wind, aber nur ganz wenige Regentropfen. Im 3. Freien Training zum Großen Preis von Großbritannien spielte das Wetter (noch) eine Nebenrolle. Weltmeister Max Verstappen fuhr in der Quali-Probe zur Bestzeit und geht als Favorit in das Qualifying in Silverstone. Dabei muss er sich wohl auch gegen ein wiedererstarktes Mercedes-Team wehren.

Verstappen knallt Bestzeit raus, Russell vor Hamilton

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Der Red-Bull-Pilot fuhr in 1:27,901 die bisher schnellste Zeit des Wochenendes. Hinter dem 24-Jährigen landeten Garagennachbar Sergio Perez (+0,410) und Ferrari-Pilot Charles Leclerc (+0,447). Dahinter folgte das Mercedes-Duo George Russell (+0,525) und Lewis Hamilton (+0,587). Der Weltmeister ist damit der Favorit im Rennen um die Silverstone-Pole. Im Pole-Showdown deutet sich allerdings ein Dreikampf zwischen den Bullen, Ferrari und Mercedes an.

Bei windigen Bedingungen (Gegenwind auf der Gegengerade) und 25 Grad an der Luft blieb es anfangs trocken. Einzelne Tropfen inmitten der Session brachte die Teams und Fahrer nicht in Bedrängnis. Mercedes bestätigte schon früh den guten Eindruck vom Freitag. Dabei fuhr Hamilton lange Zeit schneller als sein Stallrivale George Russell, erst gegen Ende des Trainings fing ihn der Mercedes-Youngster ab.

Verstappen mit Top-Start aus der kalten Hose

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Und Ferrari? Während Leclerc auf den dritten Platz fuhr, beschwerte sich Carlos Sainz am Funk über seinen hüpfenden Ferrari. „Die Probleme sind nicht besser geworden“, sagte der Scuderia-Spanier. Der F1-75 hüpfte vor allem in den Kurven deutlich sichtbar.

Besser lief es da bei der Konkurrenz von Mercedes. „Kein Bouncing“, bestätigte George Russell. Das sind gute Nachtrichten für die Silberpfeile, die mit guten Positionen ihren Anspruch als Geheimfavorit unterstrichen. Wobei er hintenraus doch noch von „ein bisschen Bouncing“ sprach. Allzu große Probleme bereitete das Hoppeln offensichtlich aber nicht.

Verstappen ließ sich über eine Viertelstunde Zeit, eher er ins Geschehen eingriff. Dann meldete sich der Niederländer mit seiner ersten wirklich schnellen Runde des Wochenendes zurück. 1:28,541 aus der kalten Hose – damit war er schneller als der Tagesbeste (Sainz) vom Vortag. Wenig später drückte er auf den schnellsten Soft-Reifen die zeit auf 1:28,386, in der letzten Viertelstunde auf frischen Soft-Walzen weiter auf 1:27,9. Mit dieser Zeit konnte an diesem Samstagmittag kein anderer mithalten – auch nicht Teamkollege Perez. Die Top 5 liegt mit gut einer halben Sekunde Abstand einigermaßen eng beisammen. Das Wochenende verspricht eines der besten für Mercedes in dieser Saison zu werden.

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Am Freitag hatten Wetterkapriolen das erste Training durcheinandrrgewirbelt. Die erste Session fiel so gut wie ins Wasser. Im 2. Training setzte Hamilton unter trockenen Bedingungen ein dickes Ausrufezeichen.

Endlich wieder sportliche Schlagzeilen. Denn die Formel 1 wird von einer Rassismus-Debatte erschüttert. Ex-Weltmeister Nelson Piquet hatte mit mehrere rassistischen und homophoben-Aussagen gegen Hamilton für Kopfschütteln gesorgt. Der Brasilianer darf vorerst nicht mehr ins Paddock. Hamilton ließ sich davon nicht aus dem Konzept bringen und antwortete auf dem Asphalt – zur Freude seiner vielen Fans.

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Schumacher stark, Regen-Chaos in der Quali?

Vettel hatte am Freitag noch mit Problemen an seinem Unterboden gekämpft und nur limitiert Zeit gesammelt. Am Samstag war ihm mehr Track-Zeit vergönnt. In Ergebnissen spiegelte sich dies mit dem 12. Rang wider (+1,6), damit war er drei Zehntel schneller als Teamkollege Lance Stroll.

Mick Schumacher musste am Freitag ebenfalls länger in der Garage warten. Besser lief es nun im 3. Training, in dem sich der Haas-Pilot zeitlich verbesserte und lange Zeit in der Top 10 rangierte und seinen Stallrivalen Kevin Magnussen in die Schranken wies. Platz 9 für den Deutschen (+1,6), der sich schon am Freitag Regen gewünscht hatte.

In der Quali (live ab 16 Uhr bei RTL.de im Ticker) droht indes ein Regen-Chaos. Der britische Wetterfrosch sagt Niederschlag für die Zeit der Quali voraus. Das verspricht Spannung und ungewöhnliche Platzierungen – aber auch Unfallgefahr. (msc)