Miami-Stimmen: Red Bull happy, Ferrari hadert
Schumacher kündigt Crash-Aufarbeitung mit Vettel an

Formel-1-GAU in der Rennfahrer-Freundschaft zwischen Sebastian Vettel und Mick Schumacher. Kurz vor Ende des Miami-GP liegen die Kumpels auf Punktekurs, ehe Schumacher angreift und in Vettel rauscht. Beide fallen aus den Top 10, statt Zählbares aus Florida mitzunehmen. In den Interviews nach dem Rennen halten sich beide mit Schuldzuweisungen zurück. Schumacher kündigt aber ein klärendes Gespräch an. Bei Max Verstappen und Red Bull ist die Freude über den dritten Saisonsieg derweil groß, Ferrari hadert. Die Stimmen zum Florida-Spektakel.
Max Verstappen (Red Bull/Sieger)
„Das war ein Super-GP, es war spannend bis zum Ende. Ich bin unglaublich glücklich hier in Miami gewonnen zu haben. Es war ein unglaublicher Sonntag für uns.“
Charles Leclerc (Ferrari/2. Platz)
"Ein schweres Rennen, was den Körper angeht. Wir hatten im ersten Stint Probleme mit den Medium-Reifen, auf den harten Reifen waren wir wettbewerbsfähiger. Red Bull hatte heute die bessere Pace. Wir müssen einfach immer weiter pushen. Ich hoffe, dass wir beim nächsten Rennen einen Schritt vorwärts machen.“
Carlos Sainz (Ferrari/3. Platz)
"Mir ging es schon besser. Nach dem Crash vom Freitag hatte ich ein paar Schmerzen im Nacken. Checo hinter mir zu halten war schwierig, das ist uns gelungen. Ein ordentliches Ergebnis. Mit der Hitze war es ein hartes Rennen.“
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Mick Schumacher (Haas/15. Platz)
zur Kollision mit Sebastian Vettel ...
„Ich hätte dahinter bleiben können oder stärker versuchen können, vorbeizufahren. Sehr schade für uns beide. Ich werde sicher mit ihm drüber sprechen. Ein starkes Rennen bleibt auf jeden Fall, aber das Resultat zählt. Wir haben ein starkes Auto, müssen nun versuchen, nicht in solche Situationen zu kommen am Ende des Rennens. Ich schaue mir das noch einmal durch und werde mit Seb quatschen.“
Sebastian Vettel (Aston Martin/ausgeschieden)
„Ich muss es mir noch mal anschauen. Doof für beide von uns. Es tut mir leid, dass wir dann beide raus sind. Ich dachte, ich wäre vorne und hätte die Kurve, habe ihn dann nicht gesehen. Es war sehr schwer heute, zu überholen. Ich war gefühlt immer einen Schritt zu spät. Vom Safety Car haben wir profitiert und hätten dann mindestens den 8. Platz mitnehmen können.“
Helmut Marko (Teamberater Red Bull)
„Wichtig war erstens der Start, dass Max da den Sainz gleich gepackt hat. Dann hat er Leclerc mit gutem Timing gejagt. Leclerc hat seine Reifen überfordert, dann ein gekonntes Überholmanöver von Max. Es schaute dann leicht aus bis zum Safety Car. Da kam eine unglaubliche Dynamik rein. Max war fehlerfrei, ist optimal gefahren, hat zweimal DRS abgewehrt. Perez hatte ein Sensor-Problem, hat vier Zehntel auf der Geraden verloren, sonst hätten wir zwei Autos auf dem Podium. Zum Glück war nach dem Re-Start die ersten zwei Runden kein DRS frei. Max hat immer gefragt, wie groß der Vorsprung ist. Es war eine Zitterpartie. Mit Ferrari sind wir auf Augenhöhe. Es ist die jeweilige Rennstrecke und die Performance der Fahrer, die es ausmachen. Man hat gesehen: Max und Leclerc waren in einer eigenen Liga. Max war fehlerfrei, Leclerc war hier und da neben der Strecke.“
Mattia Binotto (Teamchef Ferrari)
„Wir sind etwas enttäuscht, denn wenn man die erste Reihe belegt, erhofft man sich mehr. Trotzdem ein gutes Ergebnis für das Team. Man muss anerkennen, dass Max heute ein paar Zehntel schneller war. Das war schon in Imola so. Red Bull ist zurückgekommen. Es gibt eine Budgetobergrenze, ich hoffe, sie hören bald auf, zu entwickeln. Wir bringen zum nächsten Rennen in Spanien ein Upgrade.“
George Russell (Mercedes/5. Platz)
„Man sieht aus wie ein Genie (weil er den Boxenstopp mit dem Hinweis auf ein mögliches Safety Car lange hinauszögerte, Anm.d.Red.), wenn man am Ende Recht hat. Aber wir haben uns selbst in diese Position gebracht. Ich war immer noch schnell auf den harten Reifen. P7 wäre schon ein ordentliches Ergebnis gewesen, wenn man bedenkt, wo wir gestern standen. Wir müssen das Auto besser verstehen, diese Autos sind sehr sensibel, es gibt etwas, das wir übersehen, um das Auto konstant zu machen. Es ist definitiv ein schnelles Auto. Es geht einzig und allein um die Aerodynamik und das Auto ins richtige Fenster zu bekommen. Klingt vage, aber wir haben momentan nicht die Antworten. Aber ich habe Vertrauen ins Team.“
Lewis Hamilton (Mercedes/6. Platz)
„Das Auto hat sich nach der Berührung (mit Alonso nach dem Start, Anm.d.Red.) nicht so angefühlt wie davor. Das wird sicher untersucht. Ich habe mein Bestes gegeben, wir haben als Team gute Punkte geholt. Die nehmen wir mit und ziehen weiter. Ich weiß nicht, wo ich in welchem Szenario gelandet wäre. Ich habe ja gar nicht alle Infos, das ist der Job der Strategie-Abteilung. Ich muss mich auf die Jungs verlassen, es war einfach unglücklich heute mit dem Safety Car. Die Zuverlässigkeit ist gut wir sind mit beiden Autos ins Ziel gekommen.“ (mar)