Türkei-Auftakt
Hamilton gewinnt 1. Training – und kassiert Strafe

Auftakt am Bosporus: Lewis Hamilton hat im 1. Training zum Großen Preis der Türkei eine erste Duftmarke gesetzt und die schnellste Runde gebolzt – allerdings muss der Brite wegen eines Motor-Tauschs am Sonntag um zehn Plätze zurück.
Bestenfalls Start von Platz elf
Im Duell der beiden F1-Schwergewichte Lewis Hamilton und Max Verstappen hat der Weltmeister in Reihen von Mercedes ein erstes Türkei-Ausrufezeichen gesetzt. Der 36-Jährige knatterte in 1:24,178 die schnellste Runde über den Istanbul Park Circuit. Auf Platz zwei folgte Max Verstappen (Red Bull/+0,4) , Dritter wurde Ferrari-Mann Charles Leclerc (+0,4).
Für Hamilton kündigt sich ein spannendes Wochenende an. Denn sein Team hat zum GP den Verbrenner in seinem W12 getauscht – daher muss er am Sonntag um zehn Plätze zurück. Bestenfalls startet er also von Platz elf. Im Vorfeld war spekuliert worden, ob die gesamte Power Unit – wie Red Bull es vor zwei Wochen tat – gewechselt wird. Mercedes entschied sich allerdings lediglich für den Verbrenner, deswegen „nur“ die 10-Plätze-Strafe.
Mit seiner Leistung am Freitag unterstrich Hamilton aber, dass eine Aufholjagd mindestens aufs Podium drin sein sollte. Zumal er auch allerbeste Erinnerungen an die Strecke hat. Im vergangenen Jahr holte er hier den siebten Titel und zog mit Rekordweltmeister Michael Schumacher gleich. Dennoch ist an diesem Wochenende wegen der Hamilton-Strafe nun WM-Widersacher Verstappen der große Favorit auf den Sieg am Bosporus.
Mehr Grip in Istanbul
Eine gute Nachricht für die Piloten gab’s am Freitagvormittag bei besten Bedingungen von 19 Grad und leichtem Sonnenschein: Eine Rutschpartie war es diesmal nicht. Das funkten die Fahrer nach ihren ersten Runden in die Box. Im vergangenen Jahr war die Strecke vor dem Rennwochenende frisch asphaltiert worden und ärgerte die Teams mit wenig Grip.
Auf weichen Reifen krallte sich Hamilton schnell die Bestzeit auf Soft, baute diese dann konstant aus. Auf den weicheren Mischungen hielten Verstappen und Co. nicht mit. Die „Bullen“ um Verstappen und Perez fielen vor allem optisch mit der Honda-Hommage in weißer Lackierung auf. Der Mexikaner fuhr weit hinter der Musik und wurde Zehnter (+1,2).
Weiter vorne zogen die Scuderia-Piloten Carlos Sainz (5.) und Charles Leclerc (3.) ihre Kreise. Aber auch für Sainz gilt: neuer Motor (alle Teile), das bedeutet Start vom Ende der Aufstellung. Hamilton-Teamkollege und Koffein-Junkie Valtteri Bottas fehlten sechs Zehntel auf die Spitzenposition.
Sebastian Vettel, der im neuen Spezialhelm für den Schutz der Ozeane wirbt, landete auf Rang 13, eine halbe Sekunde vor Teamkollege Lance Stroll. Für den viermaligen Weltmeister ist Istanbul eine Rückkehr an die Stätte, an der er 2006 sein Trainingsdebüt gab.
Mick Schumacher gewann wie so oft das teaminterne Duell gegen Nikita Mazepin, er war vier Zehntel schneller als der Russe im Haas. (msc)