Stimmen zum GP-Klassiker in Sao Paulo
Premieren-Sieg für Russell und Mercedes; "Das war heute wirklich Magie"

George Russell hatte beim Sieger-Interview Tränen in den Augen: Nach seinem Erfolg im Sprintrennen feierte der Mercedes-Mann in Sao Paulo auch seinen ersten GP-Triumph. Der 24-Jährige bescherte damit auch Mercedes den ersten Saisonsieg – in einem äußerst schwierigen Jahr für die Silbernen. Lewis Hamilton zeigte sich als fairer und kollegialer Stallgefährte, gehörte zu den ersten Gratulanten. Und das gesamte Mercedes-Team feierte ein magisches Wochenende. Derweil drehte sich bei Red Bull alles um den den renitenten Weltmeister Max Verstappen, der die Anweisungen seines Team missachtet hatte.
Stimmen und Reaktionen zum Grand Prix von Sao Paulo.
George Russell (Mercedes, Sieger)
„Ein großartiges Gefühl. Ein großer Dank an das ganze Team, die das möglich gemacht haben. Es war eine emotionale Achterbahnfahrt in diesem Jahr. Lewis war sehr schnell und ich musste immer aufpassen. Am Ende hat er nochmal unheimlich viel Druck aufgebaut. Ich finde gar keine Worte. Bei der Inlap sind alle Erinnerungen hochgekommen an die Vergangenheit und die, die das möglich gemacht haben.“
Lewis Hamilton (Mercedes, Platz 2)
„Ich möchte zunächst George gratulieren. Er ist ein tolles Rennen heute gefahren, auch ein tolles Qualifying gestern – er hat es verdient. Und dann möchte ich noch dem Team Dank sagen. Es hat das ganze Jahr hart gearbeitet. Ich bin stolz auf alle. Das war eines der besten Wochen meines Lebens hier, ich freue mich immer wieder hierher zu kommen.“
Andrew Shovlin (Chefingenieur Mercedes)
„Ein Traumwochenende – wenn man sich anschaut, wo wir vorher standen. Das war heute wirklich Magie. Die Fahrer sind super gefahren. Kompliment an die Fahrer und die Ingenieure, die das Set-up aussortiert und die Reifen zum Arbeiten gebracht haben. Wenn wir das mit nach Abu Dhabi mitnehmen könnten, wäre das toll. Es gibt uns aber sicher Motivation. Russell hat mit dem Team sehr intensiv an der Entwicklung des Autos gearbeitet. Er hat sich auch nicht von den Problemen beeindrucken lassen, die wir am Anfang hatten.“
Carlos Sainz (Ferrari, Platz 3)
„Wir hatten Schwierigkeiten beim Start, mussten dann früh stoppen und dann sogar auf drei Stopps gehen. Wir hatten einen ziemlichen Reifenabbau. Dann hatte ich am Ende noch das Duell mit ‚Checo‘. Wir konnten nicht gewinnen, aber Platz 3 ist gut. Wir haben versucht, defensiv zu fahren. Denn die Mercedes vor uns waren unerreichbar.“
Max Verstappen (Red Bull, Platz 6)
Zu den Gründen, warum er der Aufforderung des Teams, Stallgefährte Sergio Perez kurz vor Rennende nicht vorbei zu lassen, missachtete: „Das will ich hier nicht sagen. Wir haben zusammengesessen und ich habe alles erklärt, warum ich das nicht gemacht habe. Wenn er meine Hilfe braucht in Abu Dhabi, dann werde ich das machen. Es ist etwas vorgefallen. Der Crash mit Lewis - in der ersten Kurve habe ich schon das Gefühl gehabt, er wollte nicht Platz machen. Am Ende hat es ihn den Sieg gekostet. Der Penalty gegen mich war unfair.“
Sergio Perez (Red Bull, Platz 7)
„Das ist ärgerlich. Ich bin derjenige, der jetzt die Punkte brauchen würde. Ich habe noch nicht alle Informationen, ob das etwas in der Kommunikation nicht gestimmt hat. Das ist natürlich enttäuschend, dass ich keine Hilfe bekommen habe. Ich werde mit Max darüber sprechen.“
Christian Horner (Red-Bull-Teamchef)
„Die Fahrer haben das hinter verschlossen Türen diskutiert. Unser Ziel für Abu Dhabi ist, dass ‚Checo‘ Platz 2 in der Fahrerwertung bekommt. Ich bin sicher, in Abu Dhabi wird Max alles tun, damit Sergio das schafft. Das andere wichtig ist, die Frage, warum uns die Pace gefehlt hat. Das müssen wir lösen, damit Sergio in Abu Dhabi vor Charles Leclerc ins Ziel kommt.“
Sebastian Vettel (Aston Martin, Platz 11)
„Ich glaube, es hat sich die ganze Zeit nach mehr angefühlt. Aber mit unserer Strategie war nicht mehr drin, am Schluss mit einem gebrauchten Medium gegen die anderen auf Softs. Insgesamt war es ein gutes Rennen. Ich habe gemacht, was ich machen konnte, mehr war nicht drin.“
Mick Schumacher (Haas, Platz 13)
„Den ersten Stint müssen wir so langen herauszögern, um die zwei Stopps durchzubringen. Natürlich nicht mega. Aber es war heute Pech, dass wir nicht die Pace hatten. Es war schon die ganze Saison so. Im Endeffekt passt es immer nicht ganz. Aber so etwas liegt nicht in unseren Händen. Ich habe alles versucht, Alpha Tauri hinter mir zu halten, mir dann noch einen Schaden zugezogen. Am Ende hat es nicht gereicht.“
Laurent Mekies (Spordirektor Ferrari)
„Es hat schon ganz schwierig begonnen. Die Berührung zwischen Charles und Lando hat Charles im Prinzip das Rennen kaputt gemacht. Denn im Grunde hatten wir eine gute Pace heute. Vom Reifenabrieb wären wir in der Lage gewesen, Mercedes herauszufordern.“