Mercedes auch im 3. Training nicht auf der Höhe

Crash in Kurve 15: Verstappen versaut Quali-Probe in Baku

Formula 1 2021: Azerbaijan GP BAKU CITY CIRCUIT, AZERBAIJAN - JUNE 05: Max Verstappen, Red Bull Racing RB16B, climbs out of his car after hitting the wall during the Azerbaijan GP at Baku City Circuit on Saturday June 05, 2021 in Baku, Azerbaijan. Photo by Mark Sutton / Sutton Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2106_092610MS1_3694
Max Verstappen setzte seinen Red Bull in Session 3 in die Bande
www.imago-images.de, imago images/Motorsport Images, Mark Sutton via www.imago-images.de

Auch nach zwei Freitags-Trainings der Formel 1 und mehreren F2-Sessions bietet der Stadtkurs von Baku noch immer wenig Grip. Ausgerechnet WM-Leader Max Verstappen wurde dieser Umstand in der Generalprobe fürs Qualifying des Aserbaidschan-GP (Sonntag, 14 Uhr im RTL-Live-Ticker) zum Verhängnis. Der Red-Bull-Pilot demolierte im 3. Freien Training sein Auto, verlor wichtige Übungszeit, wurde nur 15. Für Verstappen sprang Sergio Perez in die Bresche. Bei Lewis Hamilton und Mercedes ging erneut nicht viel. Die Bestzeit fuhr einer, den wohl keiner auf dem Zettel hatte.

Verstappen bedient

Nach gut 25 Minuten in Session 3 der Verstappen-Fauxpas. Vor Kurve 15 stieg der „Ober-Bulle“ zu spät in die Eisen, rauschte mit blockierenden Reifen in die Tec-Pro-Barriere.

Verstappen versuchte zwar noch den Rückwärtsgang einzulegen und seinen RB16B in die Box zu schleppen. Der Bolide ließ sich aber nicht mehr steuern, wahrscheinlich hatte die rechte Vorderradaufhängung einen Knacks. Für das Qualifying bestehe allerdings keine Gefahr, sagte Teamberater Helmut Marko dem ORF: "Das Auto wird fertig, die Beschädigungen sind kein größeres Problem. Aber was uns fehlt, das ist natürlich Set-up-Arbeit. Das haben wir uns etwas anders vorgestellt."

Verstappen war sofort anzusehen, wie sehr ihm sein Patzer auf den Keks ging. Völlig bedient kletterte er aus seinem Auto, hockte sich erst einmal auf ein Mäuerchen, um die erste Wut zu verdauen. „Mad Max“ hatte den Helm auf!

Für Aston Martin wird's schwer

Die Sorgen bei Red Bull dürften sich dennoch in Grenzen halten. Verstappen-Kollege Perez brauste auf Rang 2, die Bestzeit knallte völlig überraschend AlphaTauri-Pilot Pierre Gasly hin. Der Franzose umrundete den 6,003 km langen Baku City Circuit in 1:42,251 Minuten am schnellsten, nahm Perez mehr als drei Zehntel ab.

Dahinter untermauerte Ferrari seine starke Form, aber auch McLaren und Alpine zeigten solide Runden. Mercedes dagegen erneut ungewohnt blass: Mit viel Windschatten auf der langen Geraden (ausgerechnet von Perez) raste Hamilton immerhin auf Rang 3 (+0,446 Sekunden), Stallkollege Valtteri Bottas landete auf einem enttäuschenden 13. Platz.

Sebastian Vettel fuhr zum ersten Mal flotter durch Baku als Aston-Martin-Kollege Lance Stroll. Der 33-Jährige wurde 11., Stroll beendete die Session als 12. Q3 im Qualifying werde für Aston Martin „sehr schwer“, sagte Teamchef Otmar Szafnauer bei Sky.

Mick Schumacher fuhr nach seinen Öldruck-Problemen von gestern zunächst einige Longruns, auf einer schnellen Runde brummte der 22-Jährige seinem Haas-Rivalen Nikita Mazepin am Ende vier Zehntel auf, belegte Rang 19.

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Aserbaidschan-GP | Ergebnis 3. Training

Bei Mercedes hat sich "nichts geändert"

Wie schon am Freitag hatten die Piloten von Beginn an ihre liebe Müh und Not mit der rutschigen Straßenpiste am Kaspischen Meer. Der erste, der einen der vielen engen Notausgänge in Anspruch nehmen musste, war Mercedes-Mann Bottas.

Vor allem der langjährige Branchenprimus hat in Baku große Probleme, die Reifen auf Temperatur und damit zum Arbeiten zu kriegen. „Ich habe keine Vorder-, ich habe keine Hinterachse“, polterte Hamilton am Boxenfunk. Soll heißen: Ich habe keinen Grip.

Bottas, der am Freitag ein „fundamentales Problem“ am Setup ausgemacht hatte, funkte kurz vor Ende der Session fast schon entmutigt durch: „Es hat sich nichts geändert.“ Dem Weltmeister-Team droht nach der Monaco-Klatsche vor zwei Wochen das nächste Debakel. (mar)