Hulk schneller als Mick

Gasly überrascht die Konkurrenz, Hülkenberg liefert starkes Debüt

 27 HULKENBERG Nico ger, Aston Martin F1 Team AMR22, action during the Formula 1 Gulf Air Bahrain Grand Prix 2022, 1st round of the 2022 FIA Formula One World Championship, WM, Weltmeisterschaft on the Bahrain International Circuit, from March 18 to 20, 2022 in Sakhir, Bahrain - F1 - BAHRAIN GRAND PRIX 2022 DPPI/Panoramic PUBLICATIONxNOTxINxFRAxITAxBEL G00D6619
Nico Hülkenberg.
www.imago-images.de, IMAGO/PanoramiC, IMAGO/FLORENT GOODEN
von Emmanuel Schneider

Startschuss in eine neue Ära der Formel 1: Neue Regeln, viel Veränderung. Die Erwartungen an die neue Saison der Formel 1 sind groß. Bei der ersten Session der Saison in Bahrain holte Pierre Gasly (AlphaTauri) die erste Bestzeit des Jahres vor dem Ferrari-Duo Charles Leclerc und Carlos Sainz. Nico Hülkenberg drehte als Ersatzmann von Sebastian Vettel die erste Runden im Aston Martin AMR-22 und lieferte einen grundsoliden Job ab (Platz 14/+1,6). Er war schneller als Mick Schumacher, der im Haas auf Rang 18 landete.

Weder Mercedes noch Red Bull vorne dabei

BAHRAIN, BAHRAIN - MARCH 18: Pierre Gasly of France driving the (10) Scuderia AlphaTauri AT03 on track during practice ahead of the F1 Grand Prix of Bahrain at Bahrain International Circuit on March 18, 2022 in Bahrain, Bahrain. (Photo by Clive Mason/Getty Images)
Pierre Gasly
JB1 / WTM, Getty Images, Bongarts

Überraschender erste Spitzenmann des ersten Trainings: Der Franzose Pierre Gasly holte in 1:34,193 Minuten den ersten Rang in der ersten Bahrain-Session. Er war drei bzw. vier Zehntel schneller als Leclerc und Sainz. Die Bestzeit fuhr er auf den schnellen Soft-Reifen. Der erste Mercedes-Mann folgte in Person von George Russell auf Platz 4 (+0,4), Hamilton wurde Siebter (+(0,7). Dazwischen lag Weltmeister Max Verstappen auf Rang fünf (+0,5). Er fuhr wie die beiden Ferrari-Männer allerdings nur auf Medium-Reifen, was die Bestzeit von Gasly etwas relativiert.

Sebastian Vettel fehlte wegen seiner Corona-Erkrankung. Der viermalige Weltmeister war am Mittwoch positiv auf das Virus getestet worden und blieb in der Schweiz.

Für ihn sprang kurzerhand Nico Hülkenberg ein. Via Amsterdam jettete der „Hulk“ nach Bahrain, wo er am Donnerstagabend landete und direkt den „Seat Jump“-Test und die Sitzprobe absolvierte. Sein Kurz-Einsatz ist eine harte Nuss für den Deutschen, der vor dem Training keinen Meter mit dem neuen Wagen gefahren war. Der 34-Jährige tastete sich am Freitagmittag heran, blieb zunächst unauffällig und solide – war lange Zeit von den Fahrern, die schnelle Runden drehten, auch am langsamsten. Dann schnallte er die schnelleren Soft-Reifen unter und verbesserte seine Zeit signifikant.

Der Routinier hatte am Ende 1,6 Sekunden Rückstand auf Spitze, auf den Teamkollegen Lance Stroll fehlte ihm eine Sekunde.

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Sich auflösender Alpine bremst Session aus

Kaum waren die neuen Wagen zur ersten Session rausgefahren, musste sie auch schon wieder in die Boxengasse abbiegen. Rote Flagge nach 8 Minuten. Der Grund: ein Schaden am Alpine A522. Der Wagen von Esteban Ocon verlor Teile seines rechten Seitenkastens und verteilte diese auf der Zielgeraden.

Offenbar saßen einige Schrauben locker. Fast eine Viertelstunde blieb das Training daraufhin unterbrochen. Alpine bestätigte, dass sie zum ersten Mal dieses Sidepod ausprobiert hatte.

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Mercedes hoppelt immer noch

44 HAMILTON Lewis (gbr), Mercedes AMG F1 Team W13, action during the Formula 1 Gulf Air Bahrain Grand Prix 2022, 1st round of the 2022 FIA Formula One World Championship, on the Bahrain International Circuit, from March 18 to 20, 2022 in Sakhir, Bahrain - Photo Florent Gooden / DPPI
Lewis Hamilton mit seinem neuen Helm-Design.
R3667 FLORENT GOODEN, picture alliance

Reibungslos verlief der erste Training auch nicht für Mercedes. Russell klagte: „Das Auto ist vom Wind sehr beeinflussbar." Die Silberpfeile kämpften sichtbar noch gegen das „Porpoising“, also das Hoppeln der Autos durch Strömungsabriss. Bei einer Bodenwelle löste sich bei Russells Renner ein kleiner Teil des unteren Heckflügels.

Hamilton fiel vor allem mit seinem neuem neongelben Helm-Look auf. Mit dieser Farbe bestritt er früher seine Rennen im Kart.

Sein ehemaliger Teamkollege Valtteri Bottas hatte wohl am wenigsten zu lachen zum Start des ersten Trainingstags. Schon in der ersten Runde bemerkte er Zündaussetzer im Ferrari-Antrieb seines Alfa Romeo. Die Mechaniker nahmen den Wagen lange unter die Lupe – für eine schnelle Runde reichte es am Ende nicht mehr. Stallkollege Guanyu Zhou, chinesischer Rookie, fuhr mit acht Zehnteln Rückstand auf Rang elf. Ein guter Einstand für den Nachwuchsmann.

Bei den Tests in der vergangenen Woche erreichten die Fahrer Rundenzeiten von bis zu 1:31,7 Minuten – es ist also noch einige Luft nach oben. Repräsentativer dürfte später das 2. Freie Training (live im Ticker ab 16 Uhr) am Abend in Bahrain werden. Zu dieser Zeit finden am Samstag und Sonntag auch die Quali und das Rennen statt. (msc)