Und Max ist noch gar nicht im Zenit
Marko: Nur zwei Fahrer "halbwegs" auf Verstappen-Niveau
von Martin Armbruster
Für Helmut Marko gibt es in der Formel 1 zurzeit nur zwei Fahrer, die „halbwegs“ an das Niveau von Weltmeister Max Verstappen herankommen: Ferrari-Pilot Charles Leclerc und Rekordchampion Lewis Hamilton.
Red-Bull-Berater glaubt: Hamilton 2023 erster Verstappen-Herausforderer
Leclerc sei vor allem im Qualifying „sehr stark“, im Vergleich zu Verstappen aber „fehleranfällig“, sagte Marko im Interview mit RTL/ntv. Er sehe Mercedes-Star Hamilton 2023 als „stärkeren Herausforderer“ für Verstappen. „Hamilton ist von der Erfahrung her ganz klar im Vorteil, kann sich unglaublich motivieren und ich bin auch überzeugt, dass Mercedes im nächsten Jahr ein besseres Auto hinstellen wird“, so der Red-Bull-Berater.
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Allerdings habe Verstappen seinen Zenit noch nicht erreicht, sondern werde noch stärker, glaubt Marko. „Er fährt souveräner denn je, mit mehr Übersicht, gleichzeitig hat er sich zu einem Reifenflüsterer entwickelt. Er fährt zum Beispiel mit einem Soft-Reifen länger als die Konkurrenz auf einer härteren Mischung“, lobte der Österreicher seinen Protegé.
Für Verstappen scheine es „kein Limit“ zu geben. „Er setzt sich ins Auto, ist vom ersten Training, von der ersten Runde an sowas von souverän. Man sieht das auch, wenn es nass ist, da ist er in den ersten Runden zwei Sekunden schneller als der Rest des Feldes, die müssen sich erst alle herantasten.“
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"Weitere Verstappen-Höhenflüge möglich"
Verstappen brauche ein Auto, „das auf der Vorderachse sehr griffig ist“, erläuterte Marko und stichelte gegen die restlichen Piloten: „Was das Heck macht, berührt ihn nicht so sehr, da sind nur die anderen Fahrer nervös.“ Sollte es Red Bull gelingen, dem Titelverteidiger 2023 erneut „das nötige Material, das nötige Auto zur Verfügung zu stellen, glaube ich, sind weitere Höhenflüge möglich.“
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Verstappen hat 2022 schon 14 Grands Prix gewonnen, mit dem Triumph in Mexiko brach er den Rekord von Michael Schumacher und Sebastian Vettel für die meisten Siege in einer Saison. Der 25-jährige Holländer steht seit dem Japan-GP vorzeitig als Weltmeister fest.
Ferrari in Brasilien schärfster Red-Bull-Rivale
Für das anstehenden Rennen in Brasilien (13. November/LIVE bei RTL) sieht Marko Ferrari „als unseren ersten Herausforderer“. Er gehe davon aus, dass die Scuderia ihre Schwäche von Mexiko „beheben wird“. In Mexiko-Stadt habe Ferrari sich „aufgrund von Turbo-Problemen in der Leistung reduzieren müssen“, gab der Häuptling der „Bullen“ mit Blick auf das magere Abschneiden der Roten zu bedenken.
Die Schwäche Ferraris und der in der Höhe Mexikos reduzierte Luftwiderstand hätten Mercedes in die Karten gespielt. Die Silberpfeile seien zwar „ganz klar besser geworden – vor allem im Qualifying“, erkannte Marko die Fortschritte des Erzrivalen an. Mercedes starte aber für gewöhnlich noch immer von zu weit hinten, um im Rennen ein echter Anwärter auf den Sieg zu sein.