"All meine Ängste kamen zurück"

Wie Schumacher! Dominator Leclerc beschert Coulthard Zitter-Flashback

Formula 1 2022: Bahrain GP BAHRAIN INTERNATIONAL CIRCUIT, BAHRAIN - MARCH 19: Pole man Charles Leclerc, Ferrari, is interviewed by David Coulthard, TV Presenter, after Qualifying during the Bahrain GP at Bahrain International Circuit on Saturday March 19, 2022 in Sakhir, Bahrain. Photo by Mark Sutton / Sutton Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2201_160459MS1_8512
David Coulthard fühlt sich von Charles Leclerc an Michael Schumacher erinnert
Imago Sportfotodienst

Charles Leclercs Formel-1-Machtdemonstration mit Ferrari beim Großen Preis von Australien – David Coulthard erinnerte sie an keinen geringeren als Michael Schumacher. Und „DC“ muss es wissen, schließlich fuhr der Schotte 14 Jahre in der Rennsport-Königsklasse gegen die F1-Legende, bekam von Schumi so gut wie immer auf den Deckel.

Leclerc wie Schumi, Binotto ein "cooler Charakter"

Pole Position, Sieg, Schnellste Rennrunde, jede Runde des Rennens geführt – Coulthard lief es angesichts des Leclerc-Grand-Slams von Melbourne kalt den Rücken runter. „Ich hatte tatsächlich ein leichtes Zittern, einen Flashback in die Zeit, als Michael im Ferrari dominiert hat. All meine Ängste kamen wieder zurück“, scherzte Coulthard bei Channel 4. „Das war dominant, eine wirklich beeindruckende Vorstellung.“

Man müsse anerkennen, dass Leclerc ein „Qualitätsfahrer“ und ein „großartiger Mensch“ sei, so Coulthard, der auch Scuderia-Capo Mattia Binotto in seine Lobeshymne einschloss. „Ferrari hat hart gearbeitet und Mattia Binotto – was für ein cooler Charakter er doch war unter all dem Druck und der mangelnden Performance in den letzten beiden Jahren.“

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Wütender Sainz macht Fehler um Fehler

Tadel gab’s vom Lowlander dagegen für Carlos Sainz, der Down Under nach verpatztem Qualifying und einem frühen Fahrfehler ausschied. „Er weiß, was er falsch gemacht hat. Er ist wütend gefahren. Es war ein Fehler nach dem anderen“, watsche Coulthard den Spanier ab.

Sainz stehe in seinem zweiten Ferrari-Jahr unter Druck, „weil der Typ, den du schlagen musst, der ist, der das Gewinner-Auto hat“, sagte der 51-Jährige. Ein guter Teamkollege zu sein und – wie im Vorjahr – im Mittelfeld zum Wohle des Teams zu arbeiten, sei schön und gut. „Aber jetzt, seine Zukunft, der Traum, ein WM-fähiges Auto zu haben, liegt in seinen Händen und sein Teamkollege hat schon zugegriffen und denkt sich: ‘Das passt mir wie angegossen’.“

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F1-75 von Ferrari ein "Biest", auch wenn's hoppelt

Wie wohl sich Leclerc in seinem F1-75 fühlt, wurde nicht auf der Strecke, sondern auch in seinen Interviews deutlich. „Unser Auto war ein Biest“, sagte der Dominator nach seinem Aussie-Triumph bei Sky Italia. „Ich konnte alles machen, was ich wollte.“

Einzig das sogenannte Porpoising, das Hoppeln auf den Geraden, sei unangenehm gewesen, so Leclerc. In der Tat war der Effekt in Melbourne bei Ferrari sichtbar, bremste die Roten aber anders als etwa Mercedes nicht gravierend ein.

Wie der „Corriere della Sera“ berichtet, tüftelt das Team aus Maranello für das Heimspiel in Imola (24. April LIVE bei RTL) unter anderem an Unterboden-Upgrades, um dem Problem auf dem Autodromo Enzo e Dino Ferrari Herr zu werden. Zudem habe die Scuderia schon in Australien einen neuen Diffusor getestet, um die Aerodynamik-Effizienz zu verbessern.

Teamchef Binotto ließ allerdings wissen, dass das Upgrade-Paket für Imola nicht allzu groß ausfallen werde. „Wegen dem Sprintrennen (am Samstag, d. Red.) ist es weder der richtige Moment noch die geeignete Strecke, um zu experimentieren.“

Lässt sich so sagen, wenn man ein „Biest“ in der Garage hat. (mar)