Budgetkosten-Eklat in der Formel 1Diese Strafen drohen Red Bull

 Formula 1 2022: Japanese GP SUZUKA, JAPAN - OCTOBER 09: Max Verstappen, Red Bull Racing, 1st position, Helmut Marko, Consultant, Red Bull Racing, Christian Horner, Team Principal, Red Bull Racing, and the Red Bull team celebrate World Championship, WM, Weltmeisterschaft victory during the Japanese GP at Suzuka on Sunday October 09, 2022 in Suzuka, Japan. Photo by Andy Hone / LAT Images Images PUBLICATIONxINxGERxSUIxAUTxHUNxONLY GP2218_045051_ONY3289
Red-Bull-Party in Suzuka.
www.imago-images.de, IMAGO/Motorsport Images, IMAGO/Andy Hone

Es ist das beherrschende Formel-1-Thema im Saisonendspurt. Red Bull hat 2021 die Budgetobergrenze überschritten. Welche Strafe das Team von Weltmeister Max Verstappen kassiert, ist aber noch unklar. Das sind die möglichen Szenarien.

Bis zu 7,5 Millionen Euro überzogen?

Um wie viel Geld Red Bull die Budgetobergrenze in der Formel-1-Saison 2021 überzogen hat, ist nicht bekannt. Da es sich, so heißt es offiziell, um einen "geringfügigen Verstoß" handelt, ist die Rede von maximal fünf Prozent. Das hört sich im ersten Moment nicht nach viel an, allerdings wären fünf Prozent gleichbedeutend mit rund 7,5 Millionen Euro. Eine Summe, die eine Formel-1-Weltmeisterschaft entscheiden kann. Denn wer mehr Geld für Teile am Auto ausgeben kann, sichert sich einen Vorteil.

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Video: So fing alles an bei Max Verstappen

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Welche Strafe zieht die FIA?

In den Regularien ist klar festgelegt, welche Strafen der Weltverband FIA für einen "geringfügigen Verstoß" aussprechen kann. Manche würden den Rennstall hart treffen, andere Sanktionen würden Christian Horner, Max Verstappen und Co. wohl eher müde weglächeln.

Sechs Optionen stehen dem Weltverband im Strafenkatalog zur Wahl. Diese Optionen sind ...

1. Eine Strafzahlung in noch festzulegender Höhe.
2. Eine öffentliche Rüge.
3. Ein Abzug von Punkten in der Konstrukteurs-Wertung.
4. Ein Abzug von Punkten in der Fahrer-Wertung.
5. Eine Sperre für ein oder mehrere Rennen der kommenden Saison.
6. Eine Einschränkung der Test-Möglichkeiten in Verbindung mit einer Reduzierung des Budgets für die Saison 2023.

Welche Strafe die FIA am Ende ausspricht, bleibt abzuwarten. Der Weltverband hat sich durch die Vertagung seines Urteils mehr Zeit erkauft und will abwarten, ob Red Bull die Vorwürfe einräumt. Sollte der Rennstall dies nicht tun, muss eine Gruppe von FIA-Richtern über eine Strafe entscheiden.

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Verstappen darf seinen WM-Titel wohl behalten

Mit Abstand am härtesten würde Red Bull ein Punktabzug in der Fahrer-Wertung treffen. Zur Erinnerung: Nach dem dramatischen Saisonfinale in Abu Dhabi hatte Max Verstappen gerade einmal acht Punkte Vorsprung auf Lewis Hamilton. Im Fall eines Punktabzugs könnte der Niederländer seinen Titel also verlieren.

Laut "Sky Sports" ist diese Strafe jedoch "unglaublich unwahrscheinlich" und wäre nur im Spiel gewesen, wenn Red Bull ein "massiver Verstoß" nachgewiesen worden wäre.

Windkanal-Verbot am fairsten?

Eine Strafzahlung und öffentliche Rüge wären für den Rennstall hingegen - je nach Summe - kein sonderlich großes Problem. Wie die anderen Teams auf eine derart milde Strafe reagieren würden, kann man sich vorstellen. Die FIA wird sich gut überlegen müssen, ob sie sich diesem dann folgenden Sturm der Entrüstung stellen möchte.

Am wahrscheinlichsten und "fairsten" scheint die Strafe, die unter Punkt sechs aufgeführt wird. Eine Beschränkung der Test-Kapazitäten, zum Beispiel durch ein Windkanal-Verbot, bei gleichzeitiger Reduzierung des Budgets für 2023. Diese Maßnahme würde Red Bull hart treffen. Die Entwicklung des neuen Wagens würde dadurch stark eingeschränkt und das Team seiner vielleicht größten Stärke beraubt werden. (sport.de/msc)