Regen und kein Ende: U-Bahn in Sachsenhausen evakuiertFlugausfälle nach Unwetter am Frankfurter Flughafen: Gestrandete Passagiere übernachten am Airport

Deutschlands Alptraum-Sommer geht mit Überschwemmungen, vollgelaufenen Kellern und ausgefallenen Flügen in die nächste nasse Runde.
Nach Starkregen über Frankfurt wurden dort Dutzende Flüge gestrichen: Unter anderem hatten sich auf dem Vorfeld große Wassermengen gesammelt, sagte ein Sprecher des Flughafens. Viele Flüge wurden gestrichen, waren verspätet oder mussten zu anderen Flughäfen umgeleitet werden. Im Stadtteil Sachsenhausen mussten offenbar Menschen aus einer überfluteten U-Bahn gerettet werden.

Wie t-online berichtet, seien Wassermassen in die Bahn eingedrungen. Hunderte Feuerwehrleute sollen im Einsatz gewesen sein. Florian Grün

Mehr als 1.000 Flugreisende kommen nicht weg oder zu verspäten sich

Am Flughafen wurde die Bodenabfertigung für zwei Stunden gänzlich eingestellt. Wegen der späten Wiederaufnahme der Abfertigung hätten 34 Maschinen am Mittwochabend nicht mehr rechtzeitig abheben können.

Andere Flüge waren da bereits von den Airlines selbst gestrichen worden. Auf der Webseite des Flughafens waren rund 70 Flugstreichungen bis zum Beginn des Nachtflugverbots vermerkt. Auch 23 geplante Ankünfte seien aufgrund des Nachtflugverbots auf andere Flughäfen umgeleitet worden.

Nach Angaben des Frankfurter Flughafens war eine „Passagierzahl im vierstelligen Bereich“ von den Problemen betroffen.

Einige Reisende erhoben in sozialen Medien Vorwürfe. „Unglaublich … Leute liegen am Flughafen auf dem Boden und schlafen, im Keller werden irgendwo Feldbetten aufgebaut“, schreibt eine Userin bei Facebook.

Bei X (ehemals Twitter) spekuliert ein User, dass bis zu 15.000 Menschen betroffen gewesen sein könnten.

Ein anderer veröffentlichte ein Foto von Menschen, die sich notdürftig in der Flughafenhalle zur Ruhe gebettet hatten.

Flugverkehr bleibt am Tag danach beeinträchtigt

Der Flughafenbetreiber in Frankfurt weist darauf hin, dass es auch heute noch zu Beeinträchtigungen komme. Flugreisende sollten schon zweieinhalb Stunden vor dem geplanten Start am Airport sein. Außerdem sollten die Passagiere die genauen Daten ihres Fluges bei den jeweiligen Airlines erfragen, so das Unternehmen bei X.

Auf RTL-Anfrage sprach der Flughafen von "langsamer Normalisierung". Bis zum Mittag fallen noch einige Flüge aus. Für die Nacht seien Feldbetten aufgebaut worden, die "von einigen Passagieren" genutzt worden seien. Die wurden aber bereits am Morgen wieder abgebaut.

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Unwetter auch in anderen Regionen

Auch in anderen Teilen Deutschlands kam es zu Unwettern, gravierende Folgen schienen diese jedoch nicht zu haben. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Thüringen kam es in der Nacht zu überfluteten Kellern.

Auch Gullydeckel wurden durch die enorme Regenmenge angehoben, hieß es von der Polizei. Es gab zahlreiche Feuerwehreinsätze infolge des Starkregens.

Alles musste ran - Komplette Feuerwehr in Frankfurt im Einsatz

In Südhessen waren in der Nacht auf Donnerstag hunderte Feuerwehrleute im Einsatz. Alleine in Frankfurt habe es ca. 400 Einsätze gegegen, berichtet Florian Grün, Sprecher der Feuerwehr Frankfurt. Überflutete Keller sowie überschwemmte Straßen und Unterführungen beschäftigten die Kräfte. „Wir waren in Frankfurt komplett im Einsatz: 28 Freiwillige Feuerwehren, 12 Wachen der Berufsfeuerwehr, DLRG und THW zur Unterstützung,“ macht Grün die Dimension deutlich.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) hatte für ganz Hessen und weitere Teile Deutschlands eine Warnung vor schweren Gewittern mit heftigem Starkregen ab Mittwochabend herausgegeben. (dpa/rtl)