Wegen Gesetz in Florida

Lehrerin zeigt Schülern Disney-Film – jetzt droht ihr harte Strafe!

Lehrerin Jenna Barbee aus Florida zeigte einen Disney-Film im Unterricht, nun muss sie Konsequenzen befürchten.
Lehrerin Jenna Barbee zeigte einen Disney-Film im Unterricht, nun muss sie Konsequenzen befürchten.
TikTok / becomingabetterbarbee

Sie wollte eine gute Lehrerin sein, jetzt droht ihr die Entlassung! Jenna Barbee zeigte ihren Fünftklässlern einen Disney-Film mit einem schwulen Charakter. Einer konservativen Mutter gefiel das überhaupt nicht – sie schwärzte Barbee an!

"Don't say gay"-Gesetz soll Lehrer einschränken

FILE PHOTO: Florida Governor Ron DeSantis speaks during a conference titled "Celebrate the Faces of Israel" at Jerusalem's Museum of Tolerance, April 27, 2023. Maya Alleruzzo/Pool via REUTERS/File Photo
Ron DeSantis ist Gouverneur des US-Bundesstaates Florida und will mit einem Gesetz verhindern, dass Kinder über Homosexualität aufgeklärt werden.
Reuters

Viele kennen wohl diese Art von Unterrichtsstunden, insbesondere vor Ferien: Der Lehrer rollt den Fernseher ins Klassenzimmer und zeigt einen Film, vielleicht auch, um sich selbst schon mal die Arbeit zu erleichtern. Dass derlei Unterrichtsstunden drastische Konsequenzen haben, ist eher ungewöhnlich. Doch für Lehrerin Jenna Barbee aus Florida könnte genau das nun eine harte Strafe bedeuten! Was war passiert?

Barbee zeigte „Strange World“, einen Animationsfilm von Disney bei dem einer der Charaktere schwul ist. Und das ist ein Problem im republikanisch regierten US-Bundesstaat Florida. Denn Gouverneur Ron DeSantis (44) unterzeichnete im März 2022 ein Gesetz, das Lehrern gegenüber jungen Schülern die Aufklärung über geschlechtliche Identität und sexuelle Orientierung verbietet. Besser bekannt ist die Verordnung als „Don’t say gay“-Gesetz. Also „Sag nicht ‘schwul’“-Gesetz. Auf TikTok erklärt sich Barbee nun in einem Video und kämpft um ihren Job.

Lese-Tipp: Lehrerin tanzt zu sexy für ihre Schüler - und wird entlassen!

Lehrerin: "Hatte völlig andere Intention"

„Unsere Unterrichtsthemen waren Umwelt und Ökosysteme. Pflanzen, Menschen, Tiere. Dafür ist der Film perfekt. Dazu wollte ich Eigenschaften wie Konfliktlösung, Freundlichsein und ‘Verfolge deine Ziele’ vermitteln“, so Barbee in dem emotionalen Statement. Sie habe den Film nicht wegen des schwulen Charakters gezeigt, der sowieso nur rund zwei Minuten in dem Film als Randfigur vorkomme. Trotzdem sei LGBTQ ein Thema in ihrer Klasse. „Lange vor dem Film sind Schüler auf mich zugekommen und haben mir gesagt, sie sind auch Teil der LGBTQ-Gemeinschaft. Ich habe gesagt, das ist keine große Sache für mich“, sagte Barbee weiter.

Besonders bitter für die Lehrerin: Auch die Tochter eines Schulratsmitglied ist Teil der Klasse gewesen. Die Mutter, Shannon Rodriguez, soll Mitglied der rechten Gruppe „Moms for Liberty“ sein. Das berichtet das US-Medium „Tallahassee Democrat“. Sie leitete demnach ein Untersuchungsverfahren gegen die Lehrerin ein. Nach Barbees Darstellung soll sie auch gegen Sticker im Einflussbereich der Schule vorgehen, die etwa verbundene schwarze und weiße Hände zeigen: Symbole für Toleranz und ein friedliches Miteinander.

Lese-Tipp: Grundschulleiterin soll Schüler der 3. Klasse gemobbt und drangsaliert haben

Anzeige:
Empfehlungen unserer Partner

Petition will Schulratsmitglied entheben

Eine Petition zeigt, wie umstritten die Mutter ist. Fast 4.000 Menschen haben bereits unterschrieben, weil sie „für einen gewählten Amtsträger giftiges, unangemessenes und unprofessionelles Verhalten“ zeige.

Die Behörden nehmen die Vorwürfe gegen die Lehrerin indes ernst. Ermittler des Bildungsministeriums tauchten in der Schule auf und befragten die Zehn- bis Elfjährigen einzeln während des Unterrichts. „Wisst ihr, was DAS für ein Trauma bei manchen meiner Schüler verursachen kann? Es sind Fünftklässler und manche können gerade mal eine Unterhaltung mit mir, ihrer Lehrerin, führen“, klagt Barbee an. Wie die Untersuchung ausgehen wird, ist ungewiss.

Lese-Tipp: Frau hat sich mit Lieblingslehrerin verlobt - 16 Jahre nach ihrer Schulzeit

(jak)