Schwere Vorwürfe von Pavel SteinerTödlicher Flixbus-Unfall auf A9: Bus-Chef gibt Opfern Mitschuld am eigenen Tod

News Bilder des Tages Leipzig, Sachsen, Deutschland, 27.03.2024: A 9 zwischen Wiedemar und Schkeuditzer Kreuz: Schwerer Unfall auf der Autobahn: Ein Reisebus ist umgekippt, es mindestens 5 Tote *** Leipzig, Saxony, Germany, 27 03 2024 A 9 between Wiedemar and Schkeuditzer Kreuz Serious accident on the highway A coach overturned, at least 5 people killed Copyright: xdtsxNachrichtenagenturx dts_33652
Vier Tode nach Busunglück auf der A9 bei Leipzig.
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Wären alle noch am Leben?
Der Doppeldecker-Flixbus mit 54 Menschen an Bord war am 27. März auf der A9 von der Fahrbahn abgekommen und auf die Seite gestürzt. Vier Menschen starben. Der Chef des Unternehmens, das die Fahrt für Flixbus bedient hat, gibt nun den Opfern Mitschuld am eigenen Tod.

Pavel Steiner: „Wenn die Leute sich angeschnallt hätten, wären alle noch am Leben“

Knapp eine Woche ist seit dem schweren Busunglück auf der A9 bei Leipzig vergangen. Die Ursache für den Unfall ist noch immer unklar. „Es ist eine unglaubliche Tragödie. Wir hatten einen erfahrenen Mann am Steuer, der Bus war der modernste, den es gibt, der TÜV vom Januar dieses Jahres und trotzdem gab es vier Tote“, sagte Umbrella-Chef Pavel Steiner der Bild. Der ehemalige Fußballer meint, dass die Todesfälle hätten verhindert werden können. „Es ist schlimm, aber ich muss es sagen: Wenn die Leute sich angeschnallt hätten, wären alle noch am Leben.“

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Ob die Opfer tatsächlich nicht angeschnallt waren, ist nicht bekannt. Fakt ist: Das Anschnallen erhöht die Überlebenschancen bei Unfällen. In neueren Bussen gibt es eine Gurtpflicht, darauf weist auch Flixbus auf der eigenen Website hin. Reisebusse sind eigentlich das sicherste Straßenverkehrsmittel, wie Zahlen des Statistischen Bundesamtes zeigen.

Viertes Todesopfer nach Busunfall auf A9 identifiziert

Jetzt steht auch die Identität des vierten Todesopfers fest. Es handelt sich um eine 43 Jahre alte Frau aus der Ukraine, wie der Sprecher der Staatsanwaltschaft Leipzig, Ricardo Schulz, mitteilte. Insgesamt starben vier Frauen bei dem schweren Unglück, darunter eine 47-jährige Polin, eine 20-jährige Indonesierin mit Wohnsitz in Berlin sowie eine 19-Jährige aus Bayern. 30 weitere Menschen waren zum Teil schwer verletzt worden.

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Gegen den Busfahrer ermittelt die Staatsanwaltschaft. Dem 62-Jährigen werden fahrlässige Tötung und fahrlässige Körperverletzung vorgeworfen. Die Unfallursache wird noch untersucht. Gegenstand der Ermittlungen werde auch sein, ob die Reisenden in dem Bus angeschnallt waren. (gsc, mit dpa)