Jetzt spricht ihr Arzt!
Ich behandelte die Opfer des Flixbus-Dramas

Was passierte vor dem Horror-Crash im Bus?
Schürfwunden, Prellungen, Gehirnerschütterungen, Verbrennungen – um diese Verletzungen kümmert sich Arzt Christian Dumpies nach dem schrecklichen Busunglück bei Leipzig mit vier Toten. Im RTL-Interview verrät er, was ihm die Patienten zum Unfall erzählt haben.
Verbrennungen, Prellungen, Schürfwunden
Was ist an Bord des Crash-Busses passiert? Die Patienten seien „durch das Ereignis überrascht worden.“ Dumpies erzählt: „Die Patienten haben uns viel geschildert, dass sie geschlafen haben, dass sie gedöst haben. Und plötzlich ist der Bus von der Fahrspur abgekommen, fuhr nach rechts eine Böschung hinab und dann gab es ein großes Durcheinander.“ Die Menschen seien übereinander gefallen, es hätte Chaos geherrscht.
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Im Notfallzentrum des Klinikums Halle Bergmannstrost betreut Dr. Christian Dumpies leicht verletzte Patienten des Unfalls. Viele der verunglückten Passagiere hätten Verbrennungen erlitten, durch Anschnallgurte oder die Teppiche auf dem Boden des Busses. Die Patienten hätten versucht, sich festzuhalten, durch Reibung kam es zu den Verbrennungen.
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Grund des Unglücks noch unklar
Der Unfall ereignete sich gegen 9.45 Uhr zwischen der Anschlussstelle Wiedemar und dem Schkeuditzer Kreuz auf gerader Strecke. Der Bus soll von der Straße abgekommen sein, walzte Büsche und kleine Bäume nieder und stürzte dann auf die Seite. Mindestens vier Menschen sind bei dem Unfall gestorben. Wieso genau es zum Crash kam, muss noch ermittelt werden.
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Der Tag wird im Kopf bleiben
Für die Klinik Bergmannstrost ist ein solcher „Massenanfall“ kein Alltag. Aber man sei vorbereitet, sagt Dumpies. Dazu dient der sogenannte Krankenhausalarmeinsatzplan. Dort sei eine besondere Situation, wie dieser Unfall, klar geregelt. „Damit wir (…) sofort reagieren können“, sagt der Arzt. „Das ist für uns kein Alltag, auch wenn wir uns alltäglich darauf vorbereiten. Der Tag heute wird mit Sicherheit vielen Mitarbeitenden eindrücklich im Kopf haften bleiben.“
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Jetzt geht es erst einmal darum, dass die Patienten gut versorgt werden. Viele von ihnen werden die Nacht wohl im Krankenhaus verbringen müssen.