Messchaos

FFP2-Desaster: Wurden zig Masken nie auf Aerosol-Partikel getestet?

 Symbolfoto zum Thema FFP2 Maske. Eine Frau haelt drei FFP2-Masken in ihren Haenden. Berlin, 15.12.2020. Ab dem 15.12.2020 erhalten öber 60-Jößhrige und Risikogruppen in Apotheken drei kostenlose FFP2 Masken. Berlin Deutschland *** Symbol photo on the topic FFP2 mask A woman holds three FFP2 masks in her hands Berlin, 15 12 2020 From 15 12 2020, öover 60 yößhrige and risk groups will receive three free FFP2 masks in pharmacies Berlin Germany. Copyright: xThomasxTrutschel/photothek.dex
Wurden zig Masken nie auf Aerosol-Partikel getestet?
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Millionen FFP2-Masken, die uns eigentlich vor dem Corona-Virus schützen sollen, könnten laut Dekra erhebliche Mängel haben, Wie die Welt berichtet, flogen 13 von 27 Masken bei Tests der Prüfgesellschaft durch.
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Fehler in den Prüfungsmechanismen?

Laut Experten sollen Aerosole durch die Masken kommen – also genau das, was man eigentlich vermeiden will. Grund soll ein Messchaos sein.

Die europäische Norm „EN 149“ ist demnach tückisch. Die Welt zitiert Maximilian Weiß, Geschäftsführer einer Firma, die Geräte herstellt, mit denen man die feinsten Partikel messen kann: „Wir verlassen uns auf eine Norm, die den Namen nicht verdient.“

Denn bei den Messungen gebe es ein Problem: Die Prüfpartikel, die beim Test auf die Masken gesprüht werden, dürfen unterschiedlich groß sein. Wie gut Masken filtern, hänge jedoch stark von der Partikelgröße ab, sagt Weiß der Welt. Je größer die Partikel, desto eher bleiben sie in der Maske hängen. Kleinere könnten aber trotzdem durch die Maske hindurch in die Atemwege kommen.

Dr. Zinn im RTL-Interview: "Nicht verunsichern lassen"

Wir haben Dr. Georg-Christian Zinn, Direktor Hygienezentrum Bioscientia, auf die Dekra-Nachprüfungen angesprochen. Er rät dazu, sich nicht verunsichern zu lassen. „Wir haben eine große Reihe von wirklich sehr, sehr guten und auch gut getesteten Masken auf dem Markt.“ Wichtig sei, dass man unter anderem auf die richtige CE-Kennzeichnung achte. „Die FFP2-Masken sind eine wichtige Waffe bei der Besiegung der Pandemie, wenn sie richtig eingesetzt werden“, so Zinn.

„Wir haben schon die Virensicherheit getestet. Da gibt es auch sehr klare Tests. Primär waren diese Masken bei Bakterien im Einsatz, aber auch bei manchen viralen Erkrankungen, z.B. Noro-Viren.“ Man müsse aber auch sagen, dass sich die Masken und insbesondere die Sicht darauf mit der Zeit weiterentwickelt hätten: „Ich habe heute eine Maske in der Hand gehabt, die wir im März für toll befunden haben und wo keine CE Kennzeichnung drauf war. Die haben wir relativ schnell wieder aussortiert.“ Man habe viel dazu gelernt, sagt der Hygiene-Experte.

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Auch die Stiftung Warentest hat jetzt zehn FFP2-Modelle unter anderem von Drogerien, Baumärkten, Online-Händlern und Apotheken untersucht – und einen klaren Gewinner gekürt. Alle hielten rund 99 Prozent der Aerosolpartikel zurück, manche sogar noch mehr.

Was hat es dann mit dem Dekra-Ergebnis auf sich?

Laut Dr.Zinn und Stiftung Warentest können Sie also beruhigt sein. Wenn Ihre Maske alle wichtigen Zertifizierungen hat und Sie sie richtig anwenden, sind Sie gut geschützt.

LESETIPP: So ziehen Sie ihre FFP2-Maske richtig an.

Bei dem Dekra-Ergebnis handelt es sich um Masken, die das Land Baden-Württemberg beschafft hatte und zum Beispiel in Heimen, Schulen und Behörden verteilte. 44 Millionen Stück von 27 Herstellern, wie die Welt berichtet. Darunter Masken von 13 Herstellern, die in der Nachprüfung durchgefallen sind. Die Durchlässigkeit liege teilweise erheblich oberhalb der Normwerte, heißt es. Die Verantwortung sieht das Land beim Bund. Denn Baden-Württemberg habe nur Masken von drei der 13 Hersteller beschafft. Der Rest komme aus dem Bundesgesundheitsministerium.

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