Neuer-Wirbel beim FC Bayern
Trainer blafft zurück: Nagelsmann hätte das Interview "nicht gegeben"
Der FC Bayern gewinnt deutlich, wieder Bundesliga-Tabellenführer und ist trotzdem in Aufruhr. Seit dem „Skandal“-Interview von Manuel Neuer steht der Club kopf. Jetzt hat sich auch der kritisierte Coach Julian Nagelsmann zu der Bayern-Posse geäußert. Eine wichtige Frage lässt er unbeantwortet.
FC Bayern lechzt nach Ruhe
Bayern-Trainer Julian Nagelsmann hat erstmals auf den Wirbel um das Interview von Manuel Neuer reagiert. Wenig überraschend sieht er die Aktion der Bayern-Nummer-eins kritisch.
Lese-Tipp: Kahn schießt gegen Neuer-Aussagen
„Ich aus meiner Perspektive hätte das Interview nicht gegeben, erst recht, wenn im selbigen zu lesen ist, dass der Club im Vordergrund steht“, sagte Nagelsmann bei DAZN vor der Partie der Münchner beim VfL Wolfsburg (4:2). „Natürlich trägt das nicht gerade zur Ruhe bei, es geistert durch die Gazetten und es beschäftigt ganz Fußball-Deutschland.“
VIDEO: Neuer versetzt Bayern in Aufruhr
Nagelsmann: Meine Tür ist nie geschlossen
Der 35-Jährige berichtete, dass er Neuer die Trennung von Torwarttrainer Toni Tapalovic „weit vor dem Interview“ unter anderem unter vier Augen erläutert habe, dies sei „ein gutes Gespräch“ gewesen. „Den Weg, den ich gewählt habe, es nicht öffentlich zu machen, ihm die Gründe zu nennen, warum es zu der Trennung kam, war in meinen Augen der richtige“, betonte der Coach. „Generell ist bei mir immer so, ich bin ein harmoniebedürftiger Mensch, meine Tür ist nie geschlossen, auch wenn ich einen anderen Weg gewählt hätte.“
Lese-Tipp: Bayern wieder Erster: Starke Antwort auf Neuer-Krach
Neuer hatte im Interview der „Süddeutschen Zeitung“ und von „The Athletic“ die Club-Führung des Rekordmeisters für die Trennung von Tapalovic verbal massiv angegriffen. Das sei „das Krasseste“ gewesen, was er in seiner Karriere erlebt habe, sagte der mit einem Beinbruch noch lange fehlende Neuer. „Für mich war das ein Schlag, als ich bereits am Boden lag. Ich hatte das Gefühl, mir wird mein Herz rausgerissen.“ Bayern-Chef Oliver Kahn hatte „deutliche Gespräche“ mit Neuer angekündigt. Das Thema dürfte aber noch lange nicht vom Tisch sein. Der „Kicker“ berichtet, dass sich mehrere Mitspieler nach dem Interview intern mit Neuer solidarisiert hätten.
Nagelsmann will "nix anzünden"
Die Frage, ob Neuer bei der Rückkehr nach einem Beinbruch noch Kapitän sei, ließ Nagelsmann offen. „Manu soll wieder fit werden, auch den Spaß am Fußball wieder haben, es ist keine leichte Phase. Generell habe ich immer betont, er ist der beste Torwart der Welt, ich hoffe, dass er gesund zurückkommt, alles andere ist Zukunftsmusik“, sagte der Trainer.
Lese-Tipp: Lothar Matthäus teilt gegen Manuel Neuer aus
Klar ist: Für den Club kommt die Diskussion zur Unzeit. In der kommenden Woche trifft der FCB in der Champions League im Achtelfinale auf Paris St.Germain. Ob es jetzt ruhiger wird? Nagelsmann: „Ich zünde nix an. Deshalb hoffe ich, dass es so ist.“ (msc/dpa)