Mehr als 200 Kilometer Strecke
Faszinierender Kriegs-Protest: Russe spaziert Anti-Kriegs-Botschaften in St. Petersburg
von Sergej Maier und Marlene Santel
Auf ganz besondere Art und Weise hat der Russe Andrey in St. Petersburg gegen den Krieg in der Ukraine protestiert. Seine kreative Idee: Anti-Kriegs-Botschaften durch Spazierengehen. Die spazierten Strecken zeichnete er mithilfe der Tracking-App „Strava-Running“ auf.
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Protest gegen Ukraine-Krieg lässt die Menschen kreativ werden
Seine Botschaften sind eindeutig: „Stop War in Ukraine“ und „Make Love not War“. Auf RTL-Anfrage verrät Andrey, dass er durch das Spazieren ein Statement setzen will. Vor allem gegen die russische Regierung, die den Menschen alle von der Norm abweichenden Meinungen verbiete. Seine Motivation: „Spazieren für Redefreiheit und Wahrheit“.
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Ge(h)mälde in den sozialen Medien
Die Liebe zum Spazierengehen entwickelte er durch den Kampf gegen sein Übergewicht, wie er auf RTL-Anfrage erklärt. Vor fünf Jahren beschloss er, sich mehr um seine Gesundheit zu kümmern und begann mehr Wege zu Fuß zu gehen.
Als er dann im Internet die sogenannte Strava-Art entdeckte, war sein Auftrag klar. In gemütlichem Tempo spazierte der stille Kriegs-Protestant bisher insgesamt drei Mal für die Ukraine. Laut App legte er dabei eine Strecke von über 230 Kilometern zurück – und teilte seine Ge(h)mälde in den sozialen Medien.
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Die Gefährlichkeit seines Protest-Spazierens ist Andrey durchaus bewusst, erzählt der Russe. Aber Angst verurteilt zu werden? „Nein. Ich bin ein erwachsener Mann, der für sein eigenes Leben und seine eigenen Handlungen verantwortlich ist.“ Und sein Protest zeigt Wirkung: Auf Instagram wurde er wegen der Bilder zwar schon bedroht, hat aber auch Zuspruch bekommen. Für Andrey ist klar: Er wird weiter für die Ukraine spazieren.